Kreis Mettmann Oberligisten wünschen sich Punkte zum Fest

Kreis Mettmann · Die Fußballmannschaften aus der Region wollen vor der Winterpause noch einmal ihre Ausgangslage für 2019 verbessern.

Leroy-Jacques Mickels (l.) trug in seiner Karriere auch schon das Monheimer Trikot. Inzwischen sprintet er für die SSVg Velbert übers Spielfeld.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

. Nachdem der FC Monheim durch den 3:1-Sieg im Viertelfinale gegen den TV Jahn Hiesfeld und den damit verbundenen Einzug ins Halbfinale des Niederrheinpokals einen der größten Erfolge in der Vereinsgeschichte schaffte, richtet sich das Augenmerk wieder auf den Alltag in der Fußball-Oberliga. „Wir freuen uns sehr, dass wir im Pokal überwintern und mindestens ein weiteres tolles Spiel erleben können. Aber das ändert nichts daran, dass unser Fokus auf der Meisterschaft liegt“, erklärt Trainer Dennis Ruess. Mit dem Thema Pokal muss/darf sich seine Mannschaft ohnehin erst 2019 wieder beschäftigen, denn am 10. Februar folgt erst noch das Viertelfinale zwischen dem Oberligistten VfB Homberg und dem Regionalligisten Wuppertaler SV, ehe Anfang April die Runde der letzten vier ansteht.

„Es ist unheimlich wichtig, dass wir vor der Winterpause noch Zählbares holen. Wir haben den einen oder anderen Punkt liegen gelassen und konnten uns bisher nicht in den ruhigen Bereich absetzen“, sagt Ruess. Ob das am kommenden Sonntag gelingt, bleibt abzuwarten, denn der Tabellendritte SSVg Velbert gastiert im Rheinstadion. „Infrastrukturell und von der Kaderqualität her gehört Velbert ganz klar zu den Topfavoriten der Liga“, meint Ruess. Im Sommer verstärkten die Velberter ihren Kader weiter und landeten unter anderem mit einem Neuen aus Monheim einen Volltreffer: Leroy-Jacques Mickels hatte in der vergangenen Saison bereits beim FCM seine Qualitäten unter Beweis gestellt und in dieser Saison ist er mit zwölf Treffern aus 13 Spielen der zweitbeste Torschütze der Liga.mroe

Der VfB Hilden empfängt das Schlusslicht FSV Duisburg

Das Ende der Hinrunde ist nah – und der letzte Spieltag hält für die Fußballer des VfB 03 noch einmal eine besondere Herausforderung parat. Auf dem Papier scheint die Aufgabe vollkommen harmlos, denn die Hildener, die aktuell mit 18 Punkten auf Rang 14 und damit auf einem Nichtabstiegsplatz stehen, empfangen das Schlusslicht der Oberliga. Gerade einmal fünf Zähler hat der FSV Duisburg an den ersten 16 Spieltagen geholt. Darunter war der überraschende 4:1-Erfolg des Klassenneulings auf eigenem Platz gegen die ambitionierte Mannschaft von Ratingen 04/19. Auch das Unentschieden gegen den Mitaufsteiger TSV Meerbusch zählte sicherlich zu den besseren Vorstellungen der Duisburger, die sich zudem noch einen Punkt im Duell gegen den ebenfalls abstiegsgefährdeten TV Jahn Hiesfeld erkämpften.

Nun also treffen die Hildener auf diesen Gegner, der das Thema Klassenerhalt beileibe noch nicht abgeschrieben hat und deshalb in die Kategorie „unangenehm“ einzustufen ist. Nach der zweiwöchigen Meisterschaftspause gehen die Duisburger frisch motiviert ans Werk. Bei der Jahresversammlung am Wochenende wählten die Mitglieder Ayhan Coskun zum neuen Vorsitzenden. Und der hat klare Vorstellungen vom weiteren Verlauf der Oberliga-Runde. Das oberste Ziel: den Klassenerhalt zu schaffen. Ein schwieriges Unterfangen, deshalb fügt er hinzu: „Ich bin kein Träumer, es wäre ein Wunder. Aber wenn wir absteigen, dann mit Würde und nur mit wenig Rückstand auf das rettende Ufer.“

VfB-Trainer Marc Bach legt den Fokus im Vorfeld auf die eigene Mannschaft: „Wir spielen zu Hause und wollen selbstbewusst beginnen.“ Mit von der Partie sind dann auch wieder Pascal Weber und Stefan Schaumburg, die beim SC West – wie viele andere auch – nicht ihr gewohntes Leistungsvermögen abriefen. „Klar, das war ein sogenanntes Sechs-Punkte-Spiel. Ich weiß selbst nicht, woran es liegt, dass wir so etwas verlieren. Viele Außenstehende waren zu Recht sauer“, stellt Schaumburg fest und gesteht: „Die Düsseldorfer wollten den Sieg mehr als wir.“ Das soll sich am Sonntag ändern. „Wir müssen über den Kampf kommen“, weiß der Kapitän. Gleichwohl will sein Team auch spielerisch überzeugen: „Wir wollen nicht nur über Standards Chancen kreieren.“ Zugleich lobt er die individuelle Qualität des Gegners: „Bislang bekommen sie es nicht auf den Platz, aber da wartet jeder nur darauf, dass der Knoten platzt.“ Genau das wollen die Hildener aber verhindern.bs

Bei den Sportfreunden Baumberg hat sich Personallage entspannt

Die Sportfreunde Baumberg haben die Chance genutzt und sich übers vergangene meisterschaftsfreie Wochenende eine ausgiebige Pause gegönnt – um leere Akkus aufzuladen und angeschlagene Spieler zu schonen. Das Rezept scheint aufgegangen zu sein, denn im Training herrschte jetzt tatsächlich so etwas wie Hochbetrieb. „Du kannst anders arbeiten, wenn du 22 oder 23 Spieler da hast“, sagt Trainer Francisco Carrasco. Bis zur Winterpause gibt es noch viel Arbeit: Am Sonntag geht es zum Tabellenzwölften SC Velbert und am 9. Dezember zum Neunten SC Union Nettetal. Danach kommt am 15. Dezember der ungeschlagene Tabellenführer VfB Homberg an die Sandstraße.

Carrasco ist davon überzeugt, dass die Pleite gegen Speldorf keine Rolle mehr spielt: „Stimmung und Zusammenhalt in der Mannschaft sind gut. Für mich ist es Wahnsinn, wie die Mannschaft das macht. Jetzt müssen wir den Schalter natürlich wieder umlegen.“ Ziel ist es, den aktuellen Rang zwei mit in die Winterpause zu nehmen.

Aufsteiger SC Velbert ist nach einem starken Start abgerutscht, gewann keines seiner vergangenen zehn Spiele und muss den Blick inzwischen mit 19 Punkten von Rang zwölf aus nach unten richten – was die Aufgabe nicht einfacher macht. „Die werden kämpfen und beißen“, vermutet SFB-Coach Carrasco, „unsere Defensiv-Arbeit muss funktionieren und wir müssen geduldig bleiben.“ Sollte es mit einem Sieg klappen, stünden die Sportfreunde nach 17 Spielen bei 33 Punkten und sie wären damit fast so stark unterwegs wie vor einem Jahr. Damals wuchs das Konto nach dem 3:0 bei TuRU Düsseldorf auf 34 Zähler an – und Baumberg kletterte an die Spitze.mid

Ratingen 04/19 lässt sich von Bocholt nicht einschüchtern

Alfonso del Cueto ist schonungslos ehrlich. „20 Punkte, das ist doch eine miese Hinrundenbilanz“, sagt der Trainer von Ratingen 04/19. „Selbst wenn wir jetzt noch drei Punkte dazu holen, bleibt sie schlecht. Trotzdem müssen wir die Zähler holen, um in der Rückrunde richtig anzugreifen.“ Problem nur – die drei Punkte müssten gegen den 1. FC Bocholt geholt werden. Der ist aktuell Vierter – mit einem Spiel und nur einem Punkt weniger als der Tabellenzweite Baumberg. Ein Spitzenteam also.

„Immerhin sehen wir gegen die starken Mannschaften meist gut aus“, sagt del Cueto. „Gegen Velbert und Schonnebeck haben wir ja gewonnen.“ Die beiden Teams sind Dritter und Siebter. „Und gegen Turu Düsseldorf hätten wir auch niemals verlieren dürfen. Die haben doch nichts gemacht und nur auf Konter gelauert.“ Manchmal, so denkt der Trainer, sei seine Mannschaft doch ein bisschen grün hinter den Ohren. „Gegen Düsseldorf war kein einziger älterer Routinier auf dem Platz. Keiner, der mal die anderen Jungs wirklich motivieren und mit seiner Erfahrung aufrichten konnte“, stellt del Cueto fest. „Wir werden vor dem Spiel gegen Bocholt auf jeden Fall etwas ändern müssen.“

Und so wird er sein Team vor dem Bocholt-Spiel ein bisschen umbauen, hat aber altbekannte Erwartungen an seine Schützlinge: „Ich erwarte, dass wir nach vorne spielen. Ich will aber Kampfgeist und Leidenschaft sehen. Wir werden sicherlich wieder auf einem tiefen Rasen spielen und müssen Bocholt den Schneid abkaufen“, sagt er. „Wir müssen das so machen wie gegen Velbert und Schonnebeck. Da haben wir dem Gegner auch kaum Raum zum spielen gelassen.“asch