Sportler der Woche Ein Hockey-Küken wird flügge

Wuppertal · Tim Hagedorn gehört zu den vielen Talenten im Herren-Team der ETG. Er begann mit vier. 

Der Angriff ist Tim Hagedorns Spezialgebiet. Beim jüngsten 12:6-Sieg seiner ETG konnte er Düsseldorfs Torwart einmal bezwingen. 

Foto: Bartsch,G. (b13)

Wenn von den „Jungen Wilden“ bei den Hockey-Herren der Elberfelder TG die Rede ist, dann wird der Name Tim Hagedorn stets als einer der ersten genannt. „Der Junge steht noch ganz am Anfang, aber er hat Biss. Auf seine weitere Entwicklung kann man sich freuen“, sagt Max Winterberg, der mit 37 Jahren sowohl bei der ETG als auch in anderen Vereinen schon große Zeiten erlebt hat, über seinen erst 18 Jahre alten Mitspieler. Für Hagedorn ist es bereits die zweite Saison bei den Regionalliga-Herren und inzwischen ist er voll angekommen, zumal Trainer Thorsten Dippel allen Spielern ähnliche Spielanteile gibt, meist mit zwei Fünferblöcken spielt.

Von Max kann ich noch unheimlich viel lernen. Er zeigt uns Jungen auch immer, wie man es besser machen kann“, sagt Hagedorn und kann sich noch gut an die erste praktische Lektion erinnern. Als Winterberg ihm im Training das erste Mal mit seinem Körper im Weg gestanden habe. „Da bleibt einem schon die Luft weg.“

Mit dem Jugendtrainer jetzt
Seite an Seite im Herren-Team

Durchsetzungsstärke ist eines der Dinge, die beim Sprung vom Jugend- in den Erwachsenenbereich am wichtigsten sind. Inzwischen hat sich der 1,80 m große Tim da akklimatisiert, auch wenn sein wichtigstes Attribut neben guter Technik und Spielwitz die Schnelligkeit ist. In bisher beiden Meisterschaftsspielen konnte er sich in die Torschützenliste eintragen, denkt gerne offensiv.

Besonders gut versteht er sich dabei mit Lennart Kern, der schon seit den Knaben A (C-Jugend) sein Trainer ist und ihn jetzt auch noch in der A-Jugend, wo Hagedorn parallel noch seine letzte Hallensaison spielt, betreut. „Wir ticken auf dem Feld ziemlich gleich. Er legt immer großen Wert auf Technik.“ Wie gut das Zusammenspiel zwischen beiden klappt, konnte man am Samstag beim Sieg gegen Düsseldorf bewundern, bei dem man die Gästeabwehr mit einem blitzschnellen Doppelpass zum 3:1 ausgehebelt hatte.

Dabei ist Hagedorn nur ein Beispiel für die hervorragende Jugendarbeit der ETG, die nun bei den Herren immer mehr Früchte trägt. „Mit vielen der Jungs spiele ich seit Jahren zusammen“, sagt Tim Hagedorn und nennt allen voran Kieran Schmitz, den er schon seit dem Hockeykindergarten der ETG vor 14 Jahren kennt. Da er meistens auch parallel noch in der älteren Jugendklasse mitspielte, hat er auch mit den 98er-Jahrgängen Philipp Kirazli, Torwart Benedikt Döpp und Fynn Schmitz schon oft gemeinsam gewirbelt. „Der Verein ist wie eine große Familie, das gefällt mir gut“, sagt der Ronsdorfer, dessen Familie inzwischen hockey-verrückt ist. „Meine Eltern haben zwar früher Handball gespielt, aber sie sind jetzt immer dabei, haben mich und meine beiden Brüder auch immer zum Sport gefahren“, berichtet er. Mit dem ein Jahr älteren Bruder Philipp ist er als Vierjähriger erstmals zum Hockey gegangen und gleich hängengeblieben, nachdem ihm zuvor ein Versuch beim Fußball weniger Spaß gemacht hatte (“Da rennen sie doch alle hin.“). Während Philipp inzwischen aufgehört hat, spielt sein 12 Jahre alter Bruder Nils mit Begeisterung in der Knaben-A-Mannschaft der ETG. Die trainiert Tim Hagedorn parallel auch noch, ist dadurch dienstags und donnerstags mehrere Stunden in der Halle. Dass neben Schule und Freundin kaum Zeit für andere Hobbys bleibt, stört Tim Hagedorn nicht. Hockey bei der ETG füllt ihn aus.