Handball Unitas Haan gelingt der große Wurf

Kreis Mettmann. · Die Handballer des Oberligisten fügten dem Spitzenreiter Wölfe Nordrhein die erste Heimniederlage zu. ME-Sport und SGL II verloren.

Unitas-Spieler Florian Schlierkamp (am Ball) war auf Linksaußen ein stetiger Gefahrenherd.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Handballer der DJK Unitas Haan sind für jede Überraschung gut, im Guten wie im Schlechten. Diesen Spieltag setzte die Mannschaft von Kai Müller ein Ausrufezeichen, als sie trotz dünner Personaldecke den Oberliga-Spitzenreiter HC Wölfe Niederrhein mit 27:23 (12:11) in die Knie zwang – in der letzten Viertelstunde fehlte den Wölfen der richtige Biss, um die erste Heimniederlage in dieser Saison abzuwenden. Derweil wollte der Haaner Siegerkreisel nach dem Abpfiff kein Ende nehmen, denn der Coup in Duisburg-Rheinhausen war Balsam für die zuletzt arg geschundene Unitas-Seele.

Die Analyse von Kai Müller blieb frei von Emotionen, war aber voll des Lobes für seine Mannschaft. „Die Jungs können stolz auf sich sein, denn das war nicht nur eine engagierte Leistung, sondern sie haben auch konzentriert und diszipliniert gespielt. Heute hat wieder vieles funktioniert“, erklärte der Unitas-Trainer und sprach von einem verdienten Sieg.

Von Beginn an zeigten sich die Unitas-Handballer hellwach, gingen durch einen Treffer von Kevin Thomé mit 1:0 (2.) in Führung. Die Wölfe konterten zum 2:2 (4.). Danach folgte jene Szene, die Coach Müller im Nachhinein als Schlüsselerlebnis erkannte: Einen langen Abwurf von Christopher Seher fing Pascal Kordes, doch sein Gegenspieler schob den Haaner im vollen Tempo weg. Eine Aktion, die rot-würdig war, gleichwohl von den Unparteiischen nur mit einer Zeitstrafe geahndet wurde. Damit machten die Schiedsrichter ihre Regel-­Linie klar – und die Unitas stellte sich diesmal schnell und gut auf die Situation ein, während die Wölfe das letztlich nicht schafften. Die Rheinhausener behielten jedoch zunächst mit 5:4 (11.), 9:7 (18.) und 11:9 (23.) die Nase vorne. In dieser Phase gelang es den Haanern nicht, Rechtsaußen Hannes Hombrink zu stoppen, der fünf seiner insgesamt sieben Treffer im ersten Durchgang erzielte. Doch die Unitas-Abwehr steigerte sich und auch Torhüter Christopher Seher wusste immer öfter zu glänzen. Lennard Austrup verkürzte auf 10:11, Marcel Billen glich zum 11:11 (28.) aus. Domagoj Golec, vornehmlich in der Deckung eingesetzt, warf die Gäste kurz vor der Pause mit 12:11 in Führung, gleich nach dem Wiederanpfiff legte Austrup das 13:11 nach.

Zehn Minuten lang wogte das Geschehen in der zweiten Halbzeit hin und her. Nach dem 18:18 (46.) neigte sich die Waagschale jedoch allmählich zugunsten der Unitas, die nach dem Seitenwechsel es immer wieder schafft, Linksaußen Floran Schlierkamp in Szene zu setzen. Während in den ersten 30 Minuten noch Raphael Korbmacher im Rückraum die Akzente setzte, trumpfte nun Lennard Austrup auf. Spätestens beim 25:20 (54.) waren die Haaner auf der Siegerstraße. In der Schlussphase versuchten es die Wölfe noch mit einer offenen, letztlich aber zahnlosen Deckung. bs

Mettmann-Sport unterlag
daheim zum zweiten Mal in Folge

Es ist seit Wochen das gleiche Problem. Aufgrund der personellen Ausfälle sind die Handballer von ME-Sport nur bedingt konkurrenzfähig. Jetzt ging das Team von Trainer Jürgen Tiedermann im zweiten Heimspiel in Folge als Verlierer vom Feld. Diesmal mussten sich die Mettmanner mit 29:31 (15:19) dem Tabellenzehnten VfB Homberg geschlagen geben.

Zur Pause fühlten sich die Zuschauer im Herrenhaus an die herbe Derbyniederlage gegen die DJK Unitas Haan erinnert. Die Abwehr der Gastgeber fand kaum in die Partie. Simon Hüttel und Kenneth Hubicki (ab 16.) mussten bis dahin 19 Mal den Ball aus dem eigenen Netz holen. „Es war von uns ein schwacher Beginn. Wir haben 40 Minuten gebraucht, um ins Spiel zu kommen“, erkärte Tiedermann. Dann folgte aber eine fulminante Aufholjagd. Die Mettmanner zeigten ihre Klasse und erzielten gleich sechs Tore in Folge. In der 46. Minute erzielten die Hausherren den Ausgleich und gestalteten die Partie wieder offen. Doch das kostete Kraft. Zwar gelang Lennard Maesch per Tempogegenstoß vier Minuten vor dem Ende der Anschlusstreffer zum 28:29, eine Siegchance hatten die Mettmanner aber nicht. lafa

SGL-Coach freut sich über
eine positive Entwicklung

Die fünfte Niederlage im sechsten Spiel erscheint wie ein Rückschritt, das ist Dennis Werkmeister aber zu kurz gegriffen. „Das war unsere beste Saisonleistung“, sagte der Trainer der SG Langenfeld II nach dem 31:32 (14:17) beim TV Lobberich. Nach dem ersten Sieg des Jahres gegen die HSG Neuss/Düsseldorf II in der Vorwoche (34:28) erkannte der Trainer auch am Sonntag eine positive Entwicklung. Im lange ausgeglichenen Spiel lief sein Team im zweiten Abschnitt einem Rückstand hinterher. Dass sie die zwischenzeitlich vier Tore große Lücke am Ende nicht schließen konnten, ärgerte die SGL nur kurz. mol-