Handball Volle Hütte beim Heimspieltag gegen Spitzenreiter Opladen

Langenfeld · Die Regionalliga-Handballer der SG Langenfeld kämpfen heute gegen den Primus. Zuletzt war die Halle vor drei Jahren so voll.

Ein ausverkauftes Haus bei der SG Langenfeld mit André Moser (Mitte) gab es zuletzt hier 2016 gegen die HSG Bergische Panther.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

/ Das sportliche Selbstbewusstsein holten sich die Regionalliga-Handballer der SG Langenfeld (SGL) am vergangenen Wochenende. Den Rest soll nach Vorstellung der Grün-Weißen die Langenfelder Halle erledigen – beim großen Heimspieltag mit insgesamt drei Derbys setzt die SGL am Samstag auf ihren Anhang und eine hitzige Atmosphäre.

„Wer sagt, dass das ein normales Spiel ist, der redet Unsinn“, betont Dennis Werkmeister, der Sportliche Leiter der SGL, vor dem Duell der Langenfelder Ersten gegen den noch ungeschlagenen Regionalliga-Spitzenreiter TuS Opladen (Anwurf: 18 Uhr). Sechs Kilometer trennen die Hallen beider Mannschaften, die Brisanz vor dem „Heimspiel-Highlight dieser Saison“ (Werkmeister) ist zweifelsohne gegeben.

„Wir erwarten ein komplett volles Haus“, sagt Werkmeister. 500 Zuschauer passen in die Halle am Konrad-Adenauer-Gymnasium, die zuletzt vor drei Jahren beim damaligen Oberligaspiel zwischen der SGL und den Bergischen Panthern ausverkauft war. „Da haben wir die Türen schließen müssen“, erinnert sich Werkmeister. Er geht davon aus, dass dies auch am Samstag wieder der Fall sein wird. Wenige Restkarten wird es definitiv noch an der Kasse in der Halle geben, die Verantwortlichen empfehlen auch deshalb eine frühzeitige Anreise.

Die Mannschaft von Trainer Markus Becker schöpfte aus dem befreienden Sieg gegen den Vorjahresmeister MTV Rheinwacht Dinslaken am vergangenen Wochenende Mut – und will jetzt gegen das verlustpunktfreie Opladen (12:0 Punkte) eine Überraschung erzwingen. „Das ist eine sehr gute und technisch starke Mannschaft“, sagt Becker über den kommenden Gegner. „Ich glaube aber, dass wir in Sachen Geschwindigkeit und Kondition mithalten können.“

Eine deutliche Niederlage, wie sie andere Vereine gegen Opladen in dieser Saison schon kassierten, hält Becker daher für unwahrscheinlich. Im Gegenteil: „So eine Kulisse kann sehr viel in einem Spieler bewegen. Wir haben nichts zu verlieren“, sagt der Coach. Ein Sieg wäre ohne Frage tabellarisch wertvoll. Denn trotz des jüngsten Erfolgs hinkt die SGL als Zehnter (5:7 Punkte) noch weit den eigenen Ansprüchen hinterher.

Personell sieht es jedenfalls gut aus: Die Spielmacher Andre Boelken und Andre Moser, die beide zuletzt mit leichteren Verletzungen zu kämpfen hatten, stehen zur Verfügung. „So ein Spiel bedeutet auch Prestige“, sagt Trainer Becker, „da will jeder spielen.“ Werkmeister glaubt an ein erfolgreiches Wochenende, auch wenn „Opladen prinzipiell stärker ist als wir“.

Der Sportliche Leiter ist vor dem Opladen-Spiel selbst noch als Trainer der zweiten Mannschaft in der Pflicht. Denn neben dem Regionalliga-Derby finden zwei weitere Lokalduelle an der Lindberghstraße statt. Werkmeisters „Zwote“ tritt in der Oberliga gegen den TSV Aufderhöhe an (16 Uhr), zuvor kommt es in der Bezirksliga zum Aufeinandertreffen der Drittvertretungen beider Vereine (14 Uhr).

Rollentausch bei
der SG Ratingen

Mit 5:7 Punkten auf Tabellenplatz neun ist die SG Ratingen von ihrem Saisonziel Aufstieg aus der Regionalliga so weit entfernt, dass sie nun gehandelt hat: Ace Jonovski soll seine Handballschuhe an den Nagel hängen, Marcel Müller seine wieder anziehen. Im Gespann Spielertrainer und Trainer gibt es so also den Rollentausch zum Trainer und Spieler. Das ist das Ergebnis einer Analyse, die Bastian Schlierkamp mit den beiden Akteuren geführt hat. „Wir werden Ace als Spieler opfern. Das fällt ihm nicht leicht, aber so kriegen wir mit Marcello einen zusätzlichen Rückraumspieler“, erklärt der SG-
Geschäftsführer.

Im Rückraum hat Schlierkamp die meisten Probleme ausgemacht. „Das ist der Mannschaftsteil, der zu viele Fehler macht und Außen und Kreisläufer zu wenig ins Spiel einbindet. Wir verzichten dann ab sofort auf einen Angriff-Abwehr-Wechsel mit Ace. Bislang war der Tenor, dass wir ihn im Innenblock brauchen, das Rück­zugsverhalten war aber nicht gut. Wir hatten schon gute Erfahrungen mit Simon Breuer als spielendem Co- und Chef-Trainer, aber nun hat es nicht wie erhofft geklappt.