Duathlon Ruben Zepuntke verteidigt beim Mettmanner Duathlon seinen Titel
Mettmann. · Zahlreiche Läufer verzichteten wegen der Kälte auf einen Start.
Der 17. Mettmanner Duathlon stellte die Sportler vor eine zusätzliche Herausforderung: Nicht die vielen Kilometer oder die Steigung durch das Neandertal waren das Problem. Es war die Eiseskälte am Morgen, die viele Athleten vom Start abhielt. Von rund 450 Voranmeldungen liefen am Ende knapp 240 mit. Vorjahressieger Ruben Zepuntke ließ sich nicht abhalten und krönte sich mit einer neuen Bestzeit unter zwei Stunden erneut zum Sieger. Lokalheld Gerrit Schubert beendete das Rennen mit Schmerzen und schafft es in die Top-Ten.
Auf dem Sportplatz hinter dem Heinrich-Heine-Gymnasium herrscht am frühen Sonntagmorgen Ruhe vor dem Sturm: Gemütlich traben die ersten Sportler über die Anlage oder schieben ihre Fahrräder gedankenversunken in die Wechselzone. Es ist kurz vor 9 Uhr, knapp 30 Minuten noch bis zum ersten Start der Kurzdistanz, obwohl die Teilnehmer dieser Disziplin die längste Strecke zurücklegen werden. Zehn Kilometer Laufen, 44 Kilometer Radfahren und erneut fünf Kilometer zum Auslaufen.
Karsten Thomas und Anett Ingerfeld schauen sich etwas skeptisch um. Die beiden Dortmunder sind zum ersten Mal beim Mettmanner Duathlon dabei und haben sich offenkundig schlecht vorbereitet: „Ich bin echt geschockt, wie bergig es hier ist. Ich hätte besser mein anderes Fahrrad mitbringen sollen“, äußert Karsten. Ingerfeld sieht es sportlich, freut sich auf die Strecke und will den Duathlon als Vorbereitung für die anstehende Saison nutzen. Beide starten in der Volksdistanz, das heißt fünf Kilometer Laufen, 24 Kilometer Radfahren und weitere 2,5 Kilometer zu Fuß.
Die unangefochtene Bestzeit in der Kurzdistanz stellte Ruben Zepuntke (Düsseldorf) im vergangenen Jahr auf und überwand knapp 60 Kilometer in zwei Stunden und einer Minute. „Er gehört zweifellos zu den Favoriten“, sagt Wolfgang Stolte, Cheforganisator von ME-Sport. Doch das Feld wollen die Mettmanner nicht kampflos dem Düsseldorfer überlassen und schicken diesmal mit Gerrit Schubert einen eigenen Mann ins Rennen – ein Hoffnungsträger.
Kurz vor 9.30 Uhr kommt Hektik auf, die Athleten der Kurzdistanz stellen sich an die Startlinie. Ein Schuss, und schon setzt sich das Läuferfeld in Bewegung. Kurz danach beginnt auch der Volkslauf. Für die nächsten zwei Stunden ist immer wieder Bewegung auf dem Sportplatz, vor allem als die Läufer in die Wechselzone rennen, um sich kurz umzuziehen. In Windeseile greifen sie sich das Rad und trotten hoch auf die Straße. Erst da dürfen sie aufsitzen und losradeln.
Der erste Rückkehrer der ersten Etappe der Kurzdistanz ist Zepuntke nach knapp 30 Minuten, mit einem riesigen Vorsprung vor seinen Konkurrenten. Kurzer Schuhwechsel. Helm auf und rauf aufs Rad. Schubert läuft wenige Minuten später ein. Was auf der Strecke passiert, erfahren die wenigen Zuschauer auf dem Platz durch sporadische Durchsagen von Gisela Reuschenbach. „Der erste hat den Heartbreaker-Berg bezwungen“, ist zu hören. Es ist nicht der Düsseldorfer Favorit, es geht um die Volksdistanz. Während Cayetano Redondo als Erster ins Ziel läuft, richten sich alle Augen auf die Uhr. Die ersten Läufer der Kurzdistanz müssten, nach Radtour und letztem Lauf, kurz vor dem Zieleinlauf stehen, gibt Reuschenbach zu bedenken. Und prompt rennt Ruben Zepuntke ein, fünf Minuten früher als im Vorjahr. Doch wo bleibt Schubert? Abgeschlagen und abgekämpft trottet er mit schmerzverzerrtem Gesicht, nach 2:17 Minuten, als Zehnter ins Ziel – bereits beim ersten Lauf hatte er ein Ziehen im Oberschenkel bemerkt.