Volleyball SG Langenfeld überzeugt nur zu Beginn

Langenfeld. · In der Regionalliga setzten die Volleyballerinnen beim 1:3 in Geldern ihren Zickzack-Kurs fort. Das Team rangiert nun auf dem siebten Platz.

Die beiden Langenfelder Volleyballerinnen Silke Althaus (l.) und Svenja Tillmann sind zu feinen Spielzügen ebenso in der Lage wie zu einfachen Fehlern.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die Regionalliga-Volleyballerinnen der SG Langenfeld (SGL) bleiben irgendwie konsequent und damit auch sich selbst treu. Dass die Mannschaft von einem Spieltag zum anderen wie ausgewechselt wirkt, kennt Trainer Michael Wernitz ja schon. So gab es vor Kurzem direkt nach dem glänzend herausgearbeiteten 3:1 über den Tabellenzweiten FCJ Köln II eine 0:3-Pleite beim Angstgegner DSC 99 Düsseldorf. Nun packten die Langenfelderinnen in der Partie beim Dritten VC Eintracht Geldern alles unter einen Hut, denn ihnen gelang ein vorzüglicher Start – und sofort kam der nächste Rückfall in alte Muster. Deshalb stand am Ende eine eigentlich unnötige 1:3 (25:18, 17:25, 25:27, 20:25)-Niederlage auf dem Spielberichtsbogen, die Wernitz kopfschüttelnd zurückließ: „Bei allem Respekt vor den Gastgeberinnen: Aber dieses Spiel hat nicht Geldern gewonnen, sondern wir haben es verloren.“

Für den starken Start seiner Mannschaft konnte der SGL-Coach nur ein dickes Lob verteilen. „Das war vorzüglich“, urteilte er, „Einsatz, Annahme und Angriff – alles hat gestimmt.“ Der erste Satz blieb zwar bis zum 8:8 ausgeglichen, doch unter anderem die starken Blockaktionen von Silke Althaus und Jil Molitor sowie wirkungsvolle Aufschläge brachten die Gäste Stück für Stück nach vorne. Geldern wirkte ratlos und fand kein Mittel, um das Langenfelder 25:18 zu verhindern. Was nun passierte: Typisch SGL. In der kurzen Pause zwischen dem ersten und zweiten Satz schienen die meisten Spielerinnen ihre Qualitäten in einer Ecke der Halle abgelegt zu haben. Von der vorherigen Souveränität war wie aus heiterem Himmel nichts mehr vorhanden, sodass sich der VC zurückkämpfen konnte. Weil die Gastgeberinnen zugleich viel konzentrierter wirkten, schafften sie mit dem 25:17 nahezu mühelos den 1:1-Satzausgleich. Einigermaßen verrückt gestaltete Wernitz‘ Mannschaft anschließend auch den dritten Satz, in dem sie wie von Zauberhand wieder vorlegte – 8:3, 11:8, 14:11, 22:17. „Wir haben dominiert“, stellte der Trainer fest, „das sah fast so aus wie im ersten Satz. Ich hätte niemals gedacht, dass wir noch ins Schleudern kommen.“ Langenfeld traf jetzt trotzdem viele falsche Entscheidungen und gab den dritten Durchgang in der Verlängerung tatsächlich ab – 25:27. Die Wende, mit der selbst bei Geldern keiner mehr richtig gerechnet hatte, sollte gleichzeitig der Knackpunkt sein. Im vierten Abschnitt konnte die SGL nach dem raschen 1:11 immerhin ein Desaster verhindern und aus dem hohen Rückstand wurde ein halbwegs erträgliches Ergebnis. Ohne eine ordentliche Anzahl an Eigenfehlern wäre vielleicht sogar eine Wende drin gewesen.

Der SGL-Coach hält den Gegner nicht für eine Übermannschaft

Dass die Gastgeberinnen ihrem Kontrahenten hinterher eine gute Leistung bescheinigten, wollte Wernitz so nicht annehmen: „Ich bin enttäuscht. Das Ergebnis ist ärgerlich, weil Geldern keine Übermannschaft war.“ Die Steigerung vom 0:3 gegen Düsseldorf war erkennbar, aber unter dem Strich wenig wert. Folge: Langenfeld wird mit seinen beständigen Schwankungen einige Mühe haben, sich vom aktuellen siebten Tabellenplatz (17 Punkte) nach oben zu verbessern. Dabei liegt selbst Platz vier in Reichweite, denn der SC GW Paderborn hat hier bei 21 Zählern ein Spiel mehr ausgetragen.

Auf der anderen Seite sollte bei anhaltendern Formschwankungen der SG Langenfeld vielleicht ein halber Blick nach hinten gehen – möglicherweise auf den Tabellenvorletzten SC Union Lüdinghausen (11), auf den die Volleyballerinnen am kommenden Samstag treffen (19 Uhr, Halle Hinter den Gärten). Normalerweise spricht nach dem Tabellenstand alles für die SGL, die in der Hinrunde in Lüdinghausen mit 3:2 gewann. Bleibt sich die Mannschaft jedoch weiter selbst treu, ist auch in dieser Partie alles möglich. Wirklich alles.