Handball Der TB Wülfrath grüßt die Konkurrenz von ganz weit oben

Wülfrath/Haan. · Die Handballerinnen des TB Wülfrath überstehen ohne Punktverlust die englische Woche. Auch die Adler-Haan-Frauen siegen:

Johanna Buschhaus setzte sich MIT dem TBW-Team im entscheidenden Moment durch.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die ungewohnte englische Woche in der Regionalliga war für die Handballerinnen des TB Wülfrath ein Erfolg auf ganzer Linie. Die Basis legten sie mit dem 27:23-Sieg über den TuS TD Lank, der Ex-Mannschaft ihres neuen Trainers Michael Cisik. Eine Partie, die auch deshalb von Emotionen begleitet war. Zugleich aber auch Spannung bot, immerhin empfingen die Wülfratherinnen in ihrem ersten Heimspiel dieser Saison den Spitzenreiter in der Fliethe-Halle.

Gleichwohl brachte der Sieg über Lank noch keine Wachablösung an der Tabellenspitze. Die erfolgte erst unter der Woche im nächsten Auftritt des TBW vor heimischem Publikum. Im Nachholspiel gegen den TSV Bonn setzten sich das Team am Ende mit 25:23 (16:19) durch. Allerdings spiegelt das knappe Ergebnis den Spielverlauf nicht wirklich wider. „Wir haben gegen Bonn 52 Minuten lang ziemlich souverän geführt, lagen zwischenzeitlich sogar mit acht Toren vorne“, berichtet Michael Cisik. Nach dem 25:17 (53.) kam jedoch Sand ins Getriebe. „Ich habe in den letzten sieben Minuten heftig gewechselt, weil noch einmal alle zum Einsatz kommen sollten“, erläutert Cisik. Letztlich brachte sich sein Team dann selbst in die Bredouille. Viermal leisteten sich die TBW-Handballerinnen frei vor dem Tor individuelle Fehler, die Bonn zu Tempogenstößen und einer Aufholjagd nutzt. „Dadurch wurde die Mannschaft nervös – das war vollkommen überflüssig“, konstatiert Cisik. „Unter normalen Umständen hätten wir mit fünf bis sechs Toren gewonnen“, attestiert der Coach seinem Team eine starke, konzentrierte Leistung und erklärt: „Ich war sehr zufrieden.“ Zumal der TBW mit dem Sieg den Regionalliga-
Gipfel eroberte.

Wesentlich umkämpfter war dagegen die Partie bei der Tschft. St. Tönis. „Eine hervorragende, sehr erfahrene Mannschaft, die uns vorher mehrmals auf Video gesehen hat und gut auf uns eingestellt war“, sagt Cisik. Gleichwohl ging seine Mannschaft durch einen Treffer von Jule Kürten mit 1:0 in Führung und baute die auf 7:4 (14.) und 9:6 (16.) aus. „Wir haben es aber verpasst, konzentriert weiterzuspielen und das Ganze zuzumachen“, kritisiert der TBW-Trainer. Statt dessen blieben die Gastgeberinnen im Spiel, arbeiteten sich wieder bis auf 8:9 (18.) heran, glichen eine Minute später zum 9:9 aus und lagen kurz danach mit 12:9 (23.) vorne. Fortan wogte das Geschehen hin und her – zur Pause hatten die Wülfratherinnen wieder mit 14:13 die Nase vorn.

Auch in der zweiten Halbzeit setzten sich die Gäste zunächst auf 17:14 (33.) ab, vermochten den Drei-Tore-Vorsprung aber nicht entscheidend auszubauen. St. Tönis egalisierte zum 18:8 (45.) – und von da an nahm die Spannung zu. Auch die 22:20-Führung durch Luisa Kieckbusch gut fünf Minuten vor dem Ende brachte den TBW-Handballerinnen keine Sicherheit. 30 Sekunden vor dem Abpfiff verwandelte Kieckbusch einen Siebenmeter zum 23:22, 18 Sekunden danach glich Lena Schleupen trotz starker Bedrängnis für St. Tönis aus. Michael Cisik nahm noch einmal eine Auszeit, schwor sein Team darauf ein, wenigstens einen Punkt mitzunehmen. Letztliche reichte es sogar zum Sieg, da Kieckbusch drei Sekunden vor dem Schlusspfiff von linksaußen zum 24:23 traf.

Adler-Haan-Frauen siegen
mit 31:22 in Straelen

Ist der Knoten bei den Regionalliga-Handballerinnen der HSG endlich geplatzt? André Wernicke hat nach dem klaren Sieg beim SV Straelen ein gutes Gefühl. „Wir haben endlich wieder so gespielt, wie wir es von der vergangenen Saison gewohnt waren, als wir souverän von der Oberliga in die Nordrheinliga aufgestiegen sind. Die Mädels haben in Straelen bewiesen, welch Potenzial in ihnen steckt.“ Der Adler-Coach mahnt aber, dass der zweite Saisonerfolg kein Grund ist, in Euphorie auszubrechen. „Wichtig ist, dass wir die spielerisch und kämpferisch überzeugende Vorstellung im weiteren Verlauf der Spielzeit stabilisieren. Bereits am kommenden Wochenende in der letzten Begegnung vor der Weihnachtspause gegen Überruhr müssen wir erneut punkten, um ins Mittelfeld der Tabelle zu klettern.“

Die von Wernicke taktisch klug eingestellten Haanerinnen machten von Beginn an klar, dass sie das Parkett als Sieger verlassen wollten. Vor allem in der Deckung überzeugten die Gäste und legten damit den Grundstein für eine gute Leistung. „Es war aber nicht nur die Deckungsarbeit, sondern auch das blendend funktionierende Umschaltspiel meiner Mannschaft. Da sie zudem diesmal die Chancen deutlich besser als zuletzt genutzt hat, waren wir den Gastgebern fast über die gesamte Spielzeit klar überlegen“, fasste der HSG-Coach die Begegnung zusammen.

Zwar konnten die Gastgeberinnen nach der Haaner 2:0-Führung auf 1:2 verkürzen, doch dann führtem die Adler mit 4:1 und 7:3. Straelen legte einen Zwischenspurt ein und glich zum 9:9 aus. Dann waren die Haanerinnen wieder am Zug und übernahmen nach einem 4:0-Lauf mit 13:9 das Kommando.