Handball Haaner Fans feiern die Unitas-Handballer

Kreis Mettmann. · In der Sporthalle an der Adlerstraße wurden in der Schlussphase des Oberliga-Derbys gegen Angermund Erinnerungen an die Zeit in der Regionalliga wach. Die Haaner Mannschaft gewann mit 29:23.

Unitas-Kreisläufer Pascal Schusdzarra zeigte in der Partie gegen den TV Angermund eine starke Leistung.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Am Ende einer Oberliga-Begegnung, in deren Verlauf die Handballer der DJK Unitas Haan wieder einmal Höhen und Tiefen erlebten, gab es auf der Tribüne der Halle an der Adlerstraße stehenden Applaus der Haaner Anhänger für einen 29:23 (11:15)-Erfolg gegen den TV Angermund, der auf einer vor allem in der zweiten Halbzeit überzeugenden Leistung basierte. Nach dem Schlusspfiff dudelte das Vereinslied aus den Musikboxen. Der Refrain „Unitas mit Hand und Herz macht die Gegner nass“ dürfte die Angermunder beileibe nicht erfreut haben, spiegelte in diesem Moment jedoch die Glückseligkeit der Hausherren wieder, zumal in der letzten Viertelstunde auch einige Nickeligkeiten das umkämpfte Derby prägten. Die Haaner feierten damit übrigens ihren ersten „echten“ Heimsieg in dieser Saison – und das auch ohne Haftmittelnutzung überraschend deutlich.

Als Pascal Schusdzarra vom Kreis zur 20:19-Führung (45.) traf, kam erstmals richtig Stimmung in der Halle an der Adlerstraße auf. Auf der anderen Seite parierte Christopher Seher einen Wurf von Steffen Neukirchen. Den Angermunder Ballverlust nutzte Raphael Korbmacher zum schnellen Vorstoß, seinen Pass verwertete Florian Schlierkamp zum 21:19 (46.). Kurz danach handelte sich Andre Brehmer mit einer nicht regelkonformen Aktion gegen Pascal Kordes eine Zeitstrafe ein und Korbmacher erhöhte in Überzahl auf 22:19. Vergeblich versuchte Oliver von Ritter den Angriff zu stoppen – seinen Schlag ins Gesicht des Haaner Rückraumakteurs ahndete das Schiedsrichtergespann zunächst mit der Roten Karte, legte dann aber noch die Blaue Karte nach. Wohl auch, weil Korbmacher mit heftig blutender Nase zunächst einmal am Boden liegen blieb. 

Irgendwie brachte diese Szene die Gastgeber endgültig auf die Siegerstraße. Zwar warf Nils Thanscheidt den TVA in Unterzahl noch einmal auf 20:22 (47.) heran, doch dann unterstrich Schusdzarra seine Top-Form mit den beiden Treffern vom Kreis zur 24:20-Führung (50.) – am Ende kam der 26-Jährige auf neun Tore. Die anschließende Auszeit von TVA-Coach Eric Busch vermochte die Haaner Offensive nicht zu stoppen. Im Gegenteil: Lennard Austrup und Schlierkamp erhöhten sogar auf 26:20 (52.). Drei Minuten später lag die Mannschaft von Kai Müller gar mit 27:22 vorne. Kurz vor dem Ende ging Patrick Ranftler im Zweikampf mit Kevin Thomé zu Boden – die Schiedsrichter sahen jedoch keine Schuld des Haaners, sondern vielmehr eine Schwalbe des TVA-Akteurs, die sie mit einer Zeitstrafe ahndeten. Fürs Meckern legten die Unparteiischen zwei weitere Minuten drauf – das bedeutete zugleich die rote Karte.

„Wichtig war, dass wir in der zweiten Halbzeit besser ins Spiel gekommen sind und nicht so lange gebraucht haben, den Rückstand aufzuholen“, analysierte Kai Müller nach dem Abpfiff. Denn mit der Leistung im ersten Durchgang war der Unitas-Trainer keineswegs zufrieden. „Jeder hat seine eigene Kiste gemacht, vorne wie hinten“, stellte er fest und fügte hinzu: „Der Wille war da, aber vorne hat jeder für sich etwas versucht.“ So lagen die Angermunder über weite Strecken der ersten 30 Minuten in Führung. Beim 8:8 (17.) durch Korbmacher schien Besserung in Sicht, doch wenig später führte der TVA mit 12:8 (23.). Und auch den Anschlusstreffer zum 11:12 (25.) steckten die Gäste gut weg und setzten sich bis zu Pause wieder auf 15:11 ab. bs

Wölfe unterstrichen von Beginn an ihre Aufstiegsambitionen

Beim Spitzenreiter HC Wölfe Niederrhein waren die Handballer von ME-Sport mit 19:25 (14:11) letztlich chancenlos und verloren ihr viertes Spiel in Folge. Direkt von Beginn an unterstrichen die Wölfe ihre Aufstiegsambitionen. Die mit nur sieben Feldspielern gestarteten Gäste wurden in der Anfangsphase förmlich überrannt. Nach etwas mehr als zehn Minuten schien die Partie bereits entschieden (7:1) – ME-Sport-Trainer Jürgen Tiedermann stoppte den Lauf der Wölfe mit einer Auszeit. „Bis auf diese Anfangsphase war unsere Leistung gut“, fand Co-Trainer Andre Loschinski nach dem Spiel überraschende Worte. Die nach einer Viertelstunde mit Akteuren aus der Reserve unterstützten Mettmanner sahen sich in der 22. Minute noch deutlicher im Hintertreffen. Trotz der schweren Hypothek des hohen Rückstandes kämpfen sich die ME-Sport-Handballer zurück in die Partie und waren zur Pause wieder in Schlagdistanz.

„Unser allerletztes Aufgebot zeigte eine sehr gute Leistung“, fand auch Tiedermann, dessen Mannschaft nach dem Seitenwechsel immer wieder dagegen hielt und mehrfach die Chance hatte, das Ergebnis noch enger zu gestalten. „Es war unsere katastrophale Wurfquote, die mehr verhindert hat“, sagte Loschinski. „Auch unser Angriffsspiel war heute zu schwach. Wir haben es nicht geschafft, die personelle Überzahl in Tore umzumünzen“, stellte er fest. lafa

Langenfelder Trainer appellierte an die Ehre seiner Spieler

Nach knapp zehn Minuten hatte Dennis Werkmeister genug gesehen. Im Spiel gegen die HSG Hiesfeld/Aldenrade lag sein Team der SG Langenfeld II mit 5:6 zurück, als der Trainer eine Auszeit nahm – und einfach losbrüllte. „So früh nehme ich eine Auszeit super ungerne. Ich hatte nicht einmal eine Taktiktafel in der Hand, ich habe einfach nur geschrien“, berichtete der SGL-Coach und fügte schmunzelnd zu seinem „Appell an die Ehre“ an: „Es hat ja gewirkt.“

In der Tat: Nach einer verschlafenen Anfangsphase fing sich die „Zwote“ und gewann ihren Jahresabschluss noch souverän 34:30 (19:14). Es war der fünfte Sieg aus den jüngsten sechs Spielen. „14 Punkte, und die Hinrunde ist noch gar nicht zu Ende, das ist eine wirklich super Zwischenbilanz“, sagte Werkmeister. Sein Team, das zu Saisonbeginn in Julian Schulz und Steffen Hambrock zwei elementare Leistungsträger verloren hatte, liefert die Ergebnisse. Mit dem Abstiegskampf, wie in der Vorsaison, hat die Reserve jedenfalls nichts zu tun. Die SGL hält gar Anschluss an die Spitze. mol-