Handball Die SG Langenfeld schlingert durch die Liga
Langenfeld · Die Regionalliga-Handballer unterlagen gegen das bisherige Schlusslicht Siebengebirge.
. Am Samstag begingen die Handballer der SG Langenfeld ihre Weihnachtsfeier, und schlechte Laune ließen sie gar nicht erst aufkommen. „Die Stimmung war gut“, berichtete Linksaußen Julian Schulz. Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass die Regionalliga-Handballer sehr wohl wissen, wo sportlich der Hase im Pfeffer liegt. Denn zu feiern gab es für die Abteilung nur die Siege der Oberliga-Mannschaft und der Damen. Das Team von Trainer Markus Becker verlor seinen Jahresabschluss gegen das bisherige Schlusslicht HSG Siebengebirge 29:31 (15:16).
Die Mannschaft hängt vorerst auf dem zehnten Tabellenplatz fest
„Das ist ein Spiel, das wir gewinnen müssen“, sagte Schulz. Nach der Niederlage steckt die SGL den Winter über auf Rang zehn fest, im Niemandsland der Tabelle. Selbst für eine Saison ohne große Ansprüche dürfte das zu wenig sein. Langenfeld schlingert nach dem Abstieg aus der dritten Liga ziellos durch die Liga, Prognosen zur SGL sind in etwa so belastbar wie ein Wackelpudding. Nur gegen Dinslaken und Opladen konnten die Grün-Weißen zwei Siege in Folge einfahren, ansonsten gilt Schulz‘ Lagebericht: „Wir sind eine absolute Wundertüte.“ Dazu tragen auch die äußeren Umstände bei: Gegen Siebengebirge fehlte Routinier Vinzenz Preissegger, Spielmacher André Moser erhielt einen Schlag gegen den Kopf und musste ebenso vom Feld wie Sebastian Pagel. Der 26-Jährige musste später sogar ins Krankenhaus, nachdem ihm bei einem Angriff ein Gästespieler in den Arm gegriffen hatte. Bei der harten Landung renkte sich der Ellenbogen aus – eine hässliche Szene, die mit einem Gips am rechten Arm endete.
Als Entschuldigung gilt das nicht, zeigt aber den komplizierten Saisonverlauf der SGL. „Ich glaube es ist für alle gut, mal die Köpfe freizubekommen“, sagte Schulz, der Preissegger in der 5-1-Deckung vor der Abwehr ersetzte. Zuletzt musste die Mannschaft durch drei Englische Wochen in Folge. Dabei sprang zwar der Einzug in den Amateurpokal des Deutschen Handball-Bundes (DHB) heraus, die Kraftreserven sind nun aber weitgehend aufgebraucht.
„Ich weiß nicht, wann ich zum letzten Mal eine Woche normales Hallentraining hatte“, sagte Schulz. Als ihm die Ausdauer abging, schickte Becker sogar den an der Schulter verletzten Felix Korbmacher aufs Feld. Dass die SGL insgesamt sieben Zeitstrafen – die erste gegen Ole Völker bereits nach 31 Sekunden – kassierte, ließ die Protagonisten zudem ratlos zurück.
„Die Jungs sollen jetzt mal den Kopf abschalten“, sagte auch Becker, der die „schwankenden Wellenbewegungen“ in der Leistungskurve seiner Mannschaft durchaus registriert hat. Erst in rund vier Wochen geht es mit dem Spiel beim TV Jahn Köln-Wahn weiter. Bis dahin sollten die zahlreichen Blessuren auskuriert sein. Sebastian Pagel darf seinen Gips voraussichtlich aber erst in zwei Wochen abnehmen.
Sorgen macht sich Becker wegen Wahn und des darauffolgenden Gegners Korschenbroich aber nicht. „Gegen die Top-Mannschaften haben wir immer gut ausgesehen“, sagte er mit Blick auf den TVK. Korschenbroich ist aktuell Zweiter, Langenfeld weit davon entfernt. Das wird sich wohl erst ändern, wenn die Wankelmütigkeit aufhört. Die erste Aufgabe für 2020 steht bereits auf dem Plan.