Velbert 120 Feuerwehrleute bekämpfen Brand in Betrieb an der Bessemerstraße

Velbert  · Das Löschen musste wegen kleinerer Explosionen zwischenzeitig eingestellt werden.

Bei dem Großeinsartz wurden mehrere Drehleitern in Stellung gebracht.

Foto: Feuerwehr Velbert/Feuerwehr

Weil dort aufsteigender Rauch gesichtet worden war, rückte die Feuerwehr am Samstag um 17 Uhr zu einem Metallveredelungsbetrieb an der Bessemerstraße aus. Dort eingetroffen drang bereits dichter schwarzer Qualm aus dem Tor des Unternehmens. Es folgte ein Großeinsatz unter Beteiligung von Feuerwehren aus der näheren und weiteren Umgebung. Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen geht die Polizei davon aus, dass der verheerende Brand durch einen stromtechnischen Defekt an einem Galvanik-Tank ausgelöst. Menschen wurden nicht verletzt. Der Sachschaden wird auf rund eine Million Euro geschätzt.

Sofort startete ein Löschangriff und es wurde eine Drehleiter in Stellung gebracht. Nachdem weitere Kräfte nachgerückt waren, wurde die Einsatzstelle nach ausgiebiger Erkundung in fünf Einsatzabschnitte unterteilt.

So wurden rückseitig, auf der Stahlstraße, im Verlauf zwei weitere Drehleitern in Stellung gebracht und seitlich von dem Firmengebäude ein Schaumangriff durchgeführt. In dem Betrieb waren diverse Chemikalien in Benutzung und eingelagert. Da nicht auszuschließen war, dass die Behälter der Chemikalien durch das Feuer beschädigt wurden, wurde ein ABC-Zug sowie der Messzug zu der Einsatzstelle nachalarmiert.

Die besonders ausgebildeten Kräfte nahmen Messungen in der Luft sowie im Löschwasser vor. Über die Warneinrichtung NINA wurde die Bevölkerung aufgefordert Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Das Löschwasser wurde vorerst aufgefangen und nach Absprache mit der Umweltbereitschaft, der Bezirksregierung und dem Ruhrverband, kontrolliert über das Kanalsystem in gesonderte Klärbecken geleitet.

Löschroboter aus Köln
kam in der Halle zum Einsatz

Die Löschmaßnahmen im Inneren mussten zwischenzeitig aufgrund mehrerer kleinerer Explosionen unterbrochen werden und wurden schließlich aufgrund der unzureichenden Tragfähigkeit des Hallendaches ganz abgebrochen. Die von außen über Drehleitern durchgeführten Maßnahmen erreichten jedoch nicht den gewünschten Löscherfolg. Somit wurde ein Löschroboter von der Feuerwehr Köln nachgefordert. Dieser konnte gezielt in die betroffene Halle gefahren werden und bekämpfte das Feuer zügig. So konnten die Maßnahmen zunächst bis auf ein Löschfahrzeug und dann abschließend um 6.10 Uhr beendet werden.

Als besonders wertvoll stellte sich laut Feuerwehr die frühzeitige Alarmierung ihrer Drohnengruppe heraus. Diese lieferte der Einsatzleitung dauerhaft Live-Bildmaterial von dem Gebäudedach und durch Wärmebildtechnik Schwerpunkte der Brandbekämpfung.

Der besondere Dank gilt den Feuerwehrkollegen aus Erkrath, Hilden, Mettmann, Ratingen, Wuppertal und Köln sowie dem Deutschen Roten Kreuz, die durch Materialien und Personal bei der Brandbekämpfung mitgeholfen haben. Außerdem bedankt sich die Wehr bei den angrenzenden Firmen, die Toiletten für die Einsatzkräfte, Kraftstoff aus ihren Vorräten sowie Flächen für die Entwicklung der Einsatzstelle zur Verfügung gestellt haben.

Die Feuerwehr Velbert hatte Stadtalarm ausgelöst und war mit insgesamt 120 Kräften aus allen Einsatzbereichen vor Ort.