Angler fischen 110 Kilogramm schweren Wels aus Forellenteich
2,05 Meter lang ist das Tier, das Frank Holl mit Helfern aus dem Gewässer eines Velberter Betriebs gezogen hat. 25 Jahre lang konnte der Fisch dort wachsen.
Velbert. Einen wahren Monsterfisch hat der Hobbyangler Frank Holl (45) aus Heiligenhaus aus einem Fischteich des Forellenhofs Bieker im Velberter Stadtteil Neviges an Land gezogen.
Mit Hilfe von drei weiteren Anglern gelang es ihm am Sonntagnachmittag schließlich, den 110 Kilogramm schweren und 2,05 Meter langen Wels aus dem Wasser zu ziehen. So einen Riesenfisch hatte Holl noch nie an der Angel.
Zweieinhalb Stunden hatte der Kampf zwischen dem mächtigen Tier und den Männern gedauert. „Ich hatte ihn sechs Mal an der Angel. Immer wieder konnte er sich losreißen. Aber dann war er anscheinend doch zu müde“, staunte der Angler und schnaufte wie seine Helfer kräftig durch, nachdem sie den Fisch mühsam ans Ufer gezogen hatten. Es war der bisher schwerste und längste Fang in den vergangenen 30 Jahren an den sieben Teichen des Velberter Forellenhofes.
Auf den Wels hatten es schon viele Angler abgesehen. „Die Leute kamen von überall her, um den Burschen rauszuholen“, sagt Bernhard Bieker, der Eigentümer des Forellenhofs, der den ungewöhnlichen Fang aufgeregt beobachtet hatte.
Denn in den vergangenen zwei Jahren hatte der Wels schon mehrmals angebissen. „Und jedes Mal, wenn wie dachten, jetzt haben wir ihn, ist er doch wieder entwischt. Der war nicht nur unheimlich stark, sondern auch richtig clever. Er hat mit den Anglern richtig gespielt“, sagt Bieker.
Vor 30 Jahren hatte er die Fischteiche übernommen. „Und vor 25 Jahren haben wir die Teiche sauber gemacht, das Wasser abgelassen. Da haben wir drei Welse in einem Teich entdeckt. Die haben wir dann in einen anderen Angelteich ausgesetzt. Als Motivation für die Angler, damit sie nicht immer nur Aale, Forellen oder Karpfen fangen.“
Vor Jahren wurde der erste Wels aus dem Wasser geholt. Bieker: „Der war so um die 1,85 Meter lang. Kurze Zeit später hing der zweite Wels an der Angel. „Er war ein bisschen kleiner als der erste.“ Beim Anblick des Monsterfisches blieb auch dem Fischexperten die Spucke weg. „Der hatte einen Kopf, der war riesig, größer als bei einem Mann.“
Der Wels hat nicht nur viele Forellen gefressen, er soll sogar Entenküken verspeist haben. „Ich hab’ mal gesehen, wie er sich so ein Küken geschnappt hat. Flupp, war’s weg“, sagt Bernhard Bieker. Und nach drei Tagen seien alle zwölf Kücken verschwunden gewesen. Und auch die Attacke des Fisches auf einen Erpel hat Bieker mal erlebt. „Aber der hat sich richtig gewehrt, den hat er nicht gekriegt.“
Für Frank Holl war es der Fang seines Lebens. „Das war Wahnsinn, ein richtiges Erlebnis.“ Der Fisch ist bereits filetiert und eingefroren, es sind gut 40 Kilogramm Fleisch. Mit einer Party will der Hobbyangler seinen Fang demnächst groß feiern.
Den Kopf des Monsterfisches durfte Anglerkollege Angelo Mais mitnehmen. Holl: „Der hat mir sehr geholfen und war selbst scharf auf den Fisch.“ Mais will sich den Kopf präparieren lassen „und im Wohnzimmer aufhängen“, sagt Holl und lacht.