Ausverkauf bei Gardinen Bender
Zum Ende des Jahres schließt das Traditionshaus.
Langenberg. Am Ende gab es doch keinen Ausweg mehr: Gardinen Bender schließt nach 30 Jahren sein Geschäft in Langenberg. Im Oktober hatte das Traditionsunternehmen Insolvenz angemeldet. Der neue Geschäftsführer Clemens Bender, dessen Vater Willi Bender in den 60er Jahren den Markthandel mit Gardinen aufbaute, hatte da noch geplant, den Betrieb und alle 25 Arbeitsplätze zu retten. Doch die Idee ist jetzt endgültig gestorben.
„Dass wir schließen müssen, hat arbeits- und insolvenzrechtliche Gründe“, sagt der 47-jährige Tönisheider, der die Entscheidung gerade für sein Team sehr bedauere. „Die Pflichten, die uns auferlegt worden wären, sind zu belastend.“
Die Zeiten auf dem Gardinenmarkt sind härter geworden. „Früher haben die Menschen für die Dekoration ihrer Fenster umgerechnet 3500 bis 5000 Euro ausgegeben — heute liegen wir da eher so bei 200 Euro“, berichtet Bender. Er gibt aber auch zu, dass das Unternehmen in der Vergangenheit falsche unternehmerische Entscheidungen getroffen habe.
Der Ausverkauf läuft bereits. Das Prinzip ist ganz simpel: „Es gibt ab sofort alles für die Hälfte.“ Ende des Jahres fällt dann in Neviges der letzte Vorhang. Der Markthandel des Vaters laufe jedoch weiter und sei auch von der Insolvenz nicht betroffen, so Clemens Bender.
Wie es an der Panner Straße weiter geht, sei noch ungewiss. „Die Lage im Naturschutzgebiet ist etwas schwierig, hier darf nicht alles hin“, erklärt der Tönisheider. Erste Gespräche mit dem Berufskolleg an der Windrather Talschule liefen bereits. Hier bestehe der Wunsch, sich zu erweitern.
Die Kunden trauern indes dem Ende des Geschäfts nach. Einen kleinen Trost gibt es: Ganz schließt Bender nicht aus, dass es noch einmal einen Laden mit dem Namen Gardinen Bender geben wird. „Dann allerdings nicht in Langenberg.“