Bank fördert Integration mit Barem
Mehrere tausend Euro erhält die Volkshochschule für ihre Arbeit mit Migranten.
Velbert/Heiligenhaus. „Die Volkshochschulen sind seit vielen Jahren ein wichtiger Akteur bei der Integration. Sie befassen sich nicht nur mit der Sprache, sondern vermitteln auch Kultur und sind damit ein wichtiger Brückenbauer“, stellt Michael Beck fest, Verbandsvorsteher des VHS-Zweckverbandes Velbert/Heiligenhaus. Das sieht der Vorstand der Kreissparkasse Düsseldorf genauso und entschloss sich deshalb, die Volkshochschulen in Heiligenhaus, Wülfrath, Mettmann und Erkrath bei dieser Aufgabe zu unterstützen. Deshalb wurde auf den Versand von Weihnachtskarten verzichtet. So kamen 10 000 Euro zusammen.
„Um die Summe zu erhöhen, haben wir weitere 5000 Euro, die Einnahmen aus den Neujahrskonzerten in Mettmann und Heiligenhaus sowie aus dem Sturm auf die Kreissparkasse in Wülfrath an Altweiber noch oben drauf gepackt“, berichtet Ulrich Hamacher. Der Direktor der Heiligenhauser Filiale erhielt für die VHS in seiner Stadt noch eine weitere Spende über 2000 Euro von der Heiligenhauser Unternehmerin Alice Thormählen. Zusammen mit den dem Wülfrather Filialdirektor Werner Fritze und seinem Erkrather Kollegen Wolfgang Soldin wurde die Spende jetzt an die VHS Vertreter Ursula Moldin (Erkrath), Doris Wauschkuhn (Mettmann/Wülfrath) und Rüdiger Henseling (Velbert/Heiligenhaus) überreicht.
Letzterer lud die Spender ein, sich einen Eindruck von der Atmosphäre in einem solchen Deutschkurs zu machen. Asylbewerber aus unterschiedlichen Ländern und verschiedenen Alters sitzen vor ihren Lehrbüchern folgen konzentriert den Ausführungen des Kursleiters. Der unterbricht den Unterricht und erklärt den Grund der plötzlich erscheinenden Besucher, die zahlreich durch die Tür strömen und die mit Beifall wieder verabschiedet werden. Rüdiger Henseling betont die große Bedeutung der Volkshochschulen für die Flüchtlinge: „Sie haben in unseren Kursen das Gefühl, dass sie angekommen sind und bringen den Volkshochschulen ein großes Vertrauen entgegen. Wir brauchen keinen ,integrationpoint’, das sind wir bereits seit Jahren!“ Die Wülfrather Studienleiterin kann das bestätigen: „Mir haben Flüchtlinge gesagt, dass sie das erste Lächeln in der Volkshochschule gesehen haben. Vielen Flüchtlingen ist peinlich, was in der Silvesternacht in Köln passierte und haben sich dafür bei mir entschuldigt. Der VHS-Zweckverband Velbert/Heiligenhaus will über die bestehenden Kurse hinaus gehen. „Die Kinder fallen fast ganz durch das bestehende Förderraster“, hat Rüdiger Henseling festgestellt. „Deshalb planen wir Kurse für Mutter und Kind.“ Es gehe da viel um Bewegung.
„Bewegung und Sprache liegen gerade bei Kindern ganz eng zusammen“, ergänzt die Erkrather VHS-Leiterin Ursula Moldon, die weiß, dass die Umsetzung sehr schwierig, „aber sehr sinnvoll“ ist. Ein erstes Projekt mit zehn Teilnehmern soll bald losgehen. „Als ehemaliger Jugendamtsleiter weiß ich, dass jeder Tag, an dem nichts passiert, ein verlorener Tag ist“, mahnt Rüdiger Henseling, der für die Sparkassenspende dankbar ist: „Davon kann man einige Durchgänge finanzieren.“