Neue Lösungen für die Grundschulen

CDU, SPD und Velbert anders lassen unter anderem von der Stadt prüfen, was eine Sanierung an der Kirchstraße bedeutet.

Foto: Simone Bahrmann

Neviges. Der Schulausschuss hat sich in seiner jüngsten Sitzung dafür ausgesprochen, dass der Schulentwicklungsplan (SEP) als Grundlage für die weitere Entwicklung im Grundschulbereich dienen soll. Zehn von 15 Ausschussmitglieder sprachen sich für das Papier aus, das aus Zahlen und Handlungsempfehlungen der Gemeindeprüfungsanstalt NRW (GPA) und des externen Beraters Biregio besteht.

Die Empfehlung, um in Neviges zwei Standorte und insgesamt einen Klassenzug einzusparen, lautet: Die Gemeinschaftsgrundschule Tönisheide und die evangelische Grundschule Neviges sollen in den Räumlichkeiten der jetzigen Heinrich-Kölver-Realschule einen Verbund gründen, während die Nachbarn Regenbogen- und die Sonnenschule zu einer Schule fusionieren.

Fest steht mit dem Abnicken des Schulentwicklungsplans noch nichts. Jede dargestellte Maßnahme muss noch einmal einzeln begründet, beschlossen und von der Bezirksregierung genehmigt werden. Fachbereichsleiter Gerno Böll sagte: „Ob die Zahlen von Biregio in zwei Jahren noch stimmen, kann keiner sagen. Aber man kann sie als Diskussionsgrundlage nehmen.“

CDU, SPD und Velbert anders tasteten bereits mit einem Prüfauftrag neue Möglichkeiten ab. So soll die Verwaltung prüfen, welche Auswirkungen es hätte, wenn die Stadt die Grundschule Tönisheide an ihrem Standort an der Kirchstraße sanieren und ausbauen würde, so dass das marode Nebengebäude an der Nevigeser Straße wegfallen kann.

Zweiter Prüfauftrag der drei Fraktionen: Was, wenn die evangelische Grundschule am Standort Ansembourgallee bleibt und nur die GGS Tönisheide in das jetzige Gebäude der Heinrich-Kölver-Realschule (HKS) zieht? Insbesondere solle bei der Prüfung die Sicherheit der Schulwege und die perspektivische Entwicklung von Neubaugebieten und Flüchtlingszahlen Beachtung finden.

Die neuen Varianten kommen den Wünschen der Schulleiter entgegen. Während Bärbel Emersleben, Rektorin in Tönisheide, sich nämlich den Umzug ins HKS-Gebäude durchaus vorstellen kann, ließ Anke Vollmer, Schulleiterin der evangelischen Grundschule in Neviges, die Fraktionen wissen, dass sie sich einen Verbleib an der Ansembourgallee wünscht.

Dass die Statements der Rektoren in der Schulentwicklungsplanung keinen Niederschlag finden, kritisierte Esther Kanschat von den Grünen: „Man muss nicht immer nur alle fragen, sondern auch das, was sie sagen, in die Planung mit einzubeziehen.“ Jürgen Schürmann (FDP) hätte sich ebenfalls gewünscht, dass die Stellungnahmen der Schulleiter eingeflossen wären.

SPD und CDU wiesen allerdings von sich, dass mit ihrem Beschluss bereits eine inhaltliche Positionierung verbunden sei. Ralf Wilke (SPD): „Hier liegt offenbar ein Missverständnis vor, was der Schulentwicklungsplan leisten soll.“ Marc Ratajczak (CDU) sagte gestern der WZ: „Wir haben lediglich Zahlen und Daten zur Kenntnis genommen.“ So lässt sich dann auch erklären, warum die CDU dem SEP in dieser Form zugestimmt hat. Schließlich wird in dem Papier weiterhin der Grundschulverbund von Regenbogen- und Sonnenschule als Zielrichtung definiert. Die CDU hatte sich jedoch im Vorfeld öffentlich zum Erhalt der Bekenntnisschulen ausgesprochen. Ratajczak: „Der Vorschlag der GPA ist nur eine Variante.“