Baustart für Radweg zum Baldeneysee
Ab Sommer 2016 sollen Velberter besser in das Essener Freizeitgebiet radeln können.
Velbert/Essen. Landtagsabgeordneter Volker Münchow (SPD) will sich erinnern, bereits 1976 als Juso erstmals die Idee zur Radanbindung des Baldeneysees in Essen an Langenberg gehabt zu haben. 40 Jahre später, also im Sommer 2016, könnten die ersten Radler von Langenberg aus vorbei an harmonischer Natur und interessanter Industrie-Kultur zum Erholungsgebiet Baldeneysee fahren.
Velberts Bürgermeister Dirk Lukrafka und Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß schnitten gestern auf der Brücke vor der ehemaligen Ziegelei am Voßnacker Weg ein Band durch. Ein symbolischer Akt für den Baubeginn, der in Wirklichkeit noch auf sich warten lässt. „Wir fangen jetzt mit den Ausschreibungen an“, berichtet Markus Thelen von der Bauüberwachung in Velbert. Wenn alles gut läuft, sei der Bau in einem Jahr abgeschlossen.
Lukrafka zeigte sich erfreut, dass das Projekt jetzt seinen Weg geht: „Das ist eine große Errungenschaft.“ Er selbst sei in der Gegend sonst immer mit dem Mountainbike unterwegs gewesen. Jetzt werde der Weg zum Baldeneysee auch für Familien erschlossen.
Die Verwirklichung des Projekts ließ auf sich warten, die konkreten Planungen starteten bereits vor fünf Jahren. Projektleiter Hermann Steins berichtet: „Es dauerte so lange, weil es so viele Beteiligte gab.“
Velbert baut für rund eine Million Euro einen 1,8 Kilometer langen Abschnitt, der vom S-Bahnhof Nierenhof in Langenberg über Hattinger Gebiet und über ein 170 Meter langes Teilstück auf Essener Gebiet bis zur Ziegelei führt. Von hier übernimmt Essen den Rest der insgesamt sechs Kilometer langen Wegstrecke zum See.
Dem Ganzen ging einiges an Vorarbeit voraus: So musste sich die Stadt Essen mit dem Eigentümer des Ziegeleigeländes auf ein Wegerecht einigen. Bevor dort unbeschwert an den Industrie-Ruinen geradelt werden kann, stehen zudem Sicherungsarbeiten an. Auch die dortige Baubrücke ist nicht für Radfahrer ausgelegt und muss noch erneuert werden.
Ein Problem, dass die Stadt Velbert mit einer Spezial-Brücke über den Deilbach lösen wird, ist die Hochwassergefahr auf dem geplanten Radweg. „Die neue Brücke wird 40 Meter lang, das ist ordentlich“, sagt Michael Rotert von den Technischen Betrieben Velbert. Durch die stegartige Konstruktion soll auch bei Hochwasser sichergestellt werden, dass nicht am Ende der Brücke doch noch Radler vom Wasser mitgerissen werden.
Für Langstreckenradler dürfte der Lückenschluss besonders erfreulich sein, denn im kommenden Jahr sind damit der Radwanderweg Bergisches Land und der Ruhrtalwanderweg miteinander verbunden. Für Nevigeser und Wülfrather hat die Verbindung Charme, denn der bisherige Weg auf dem Panoramaradweg über Velbert-Mitte und von dort nach Essen geht auf dem Rückweg aufgrund der deutlichen Steigung zwischen Heidhausen und Velbert in die Beine. Jetzt erschließt sich ein neuer Rundkurs.