Netzwerk richtet sich an Frauen
Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, Gudula Kohn, hat jetzt das neue Halbjahresprogramm vorgestellt.
Wülfrath. Sie hat ein Netz gesponnen, das Frauen auffangen und miteinander in Kontakt bringen soll. „Wenn wir ihre Chancen verbessern wollen, müssen wir den Dialog fördern“, betont Gudula Kohn. Die Gleichstellungsbeauftragte hat gerade das Programm für das kommende Halbjahr vorgestellt. Darin finden sich zwei Filmabende, der Treff zur blauen Stunde, zu dem vor allem Neubürgerinnen eingeladen, aber auch eine Veranstaltung zur Kinderarmut.
„Dazu haben wir Wolfgang Peetz eingeladen, der über die Initiative Kinder in Not berichtet. Anschließend möchten wir verschiedene Vorschläge erarbeiten, was wir vom Frauennetzwerk tun können. Deshalb bin ich schon sehr gespannt auf den Abend“, sagte Gudula Kohn.
Sie besetzt mit ihrer halben Stelle als Fachberaterin für Kindertagespflege und der anderen Hälfte als Gleichstellungsbeauftragte zwei Bereiche, die einander ergänzen. „Denn die Kinderbetreuung ist ein entscheidender Baustein für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und der Zugang zum Arbeitsmarkt hat viel mit Gleichstellung zu tun. Manchmal sind beide Themenfelder kaum voneinander zu trennen.“
Beispielsweise bei ihrem geplanten Infostand am 31. Oktober im Familienzentrum Ellenbeek. Dort können sich Paare in der Familienplanungsphase über die Möglichkeiten von Kinderbetreuung in Wülfrath informieren. Gleichzeitig versucht sie, mit einer Veranstaltung in der evangelischen Kita in Rohdenhaus Männer und Frauen für die Aufgabe der Tagesmutter oder des Tagesvaters zu begeistern. „Da haben wir derzeit in Wülfrath nur acht und das ist im Vergleich mit anderen Städten sehr wenig.“ Zumal der Bedarf steige — auch im Hinblick auf flexible Betreuungszeiten. „Wir haben in der Ellenbeek eine Tagesmutter für die Randzeit ab sechs Uhr morgens und die fünf Plätze sind immer belegt“, sagte Gudula Kohn.
Sie ist seit fast zwei Jahren im Amt und noch immer begeistert von ihrer Aufgabe. „Es war immer mein Wunsch, etwas für andere Frauen zu tun. Viele ihrer Schwierigkeiten habe ich auch selbst erlebt, als ich damals nach der Geburt meines Kindes wieder angefangen habe zu arbeiten.“ Sie möchte zwar Vorkämpferin, aber keine Einzelkämpferin sein. „Gute Gleichstellung geht nur gemeinsam. Das ist so etwas wie mein Leitsatz.“
Deshalb hat sie das Frauennetzwerk aus engagierten und interessierten Wülfratherinnen gegründet. Zusammen haben sie zunächst vor allem Veranstaltungen geplant, um die Kontakte untereinander und zu anderen Frauen enger zu knüpfen. „Beim nächsten Netzwerktreffen im November soll es darum gehen, konkrete Ziele und Schwerpunkte zu setzen.“ Die Gleichstellungsbeauftragte möchte die Bürgerinnen beispielsweise stärker für ein politisches Engagement begeistern.