Beisammensein am Feuer
Kinder und Erwachsene genießen die Veranstaltung der Pfadfinder.
Erst züngeln nur einige Flammen aus dem aufgeschichteten Holzstoß, dann erfasst das Feuer langsam den ganzen Stapel. Es ist der Höhepunkt des traditionellen Osterfeuers, das die Pfadfinder seit rund 30 Jahren auf dem Marienberg entzünden.
Begonnen hat der Abend aber schon eine gute Stunde zuvor: Gegen 18 Uhr waren etliche Familien mit kleineren Kindern zur Ostereiersuche den Berg hinaufgezogen, berichtet Kurat Thomas Isop-Sander. Auch das Feuer für das Stockbrot wurde schon angesteckt, eifrig rollen Kinder den Teig auf zuvor gesammelte Stecken. Einige hundert Besucher tummeln sich inzwischen auf dem Berg, als Bruder Jakobus, Pfarrer der katholischen Gemeinde, dem Feuer den Segen erteilt. „Wir hatten erhebliche Sorge wegen des Wetters“, sagt Benjamin Johann, Mitglied der Leiterrunde, denn als die Pfadfinder zusammen mit Bruder Konrad am Vortag das Holz aufschichteten — vor allem Windbruch, aber auch die alten Weihnachtsbäume aus dem Dom - schneit es noch einmal kurz.
Die Sorge ist allerdings unbegründet. Als die Pfadfinder die Fackeln, die kurz zuvor an der Osterkerze entzündet wurden, den Berg hinauftragen, fallen die letzten Sonnenstrahlen des Tages auf den Wallfahrtsort. Zahlreiche Nevigeser haben sich bereits eingefunden, darunter viele ehemalige Pfadfinder, die gekommen sind, um alte Freunde zu treffen. Auch die Franziskaner sind fast vollzählig vertreten.
Längst ist das Feuer auch Treffpunkt für viele Nevigeser, die sonst eher wenig mit dem Marienberg oder den Pfadfindern zu tun haben. Jan Motschull ist mit Freundin Janina kurz zuvor von einem Kurztrip aus den Niederlanden zurückgekehrt und wollte noch ein Osterfeuer besuchen: „So sind wir auf dem Marienberg gelandet“, berichtet der Nevigeser, der gerade am Grill, betrieben vom Förderverein der Pfadfinder, Würstchen organisiert hat. „Das letzte Mal war ich als Kind hier oben“, erinnert sich der 39-Jährige. Nette Leute, ein tolles Ambiente, dazu ein traumhafter Sonnenuntergang - „wir sind bestimmt nicht zum letzten Mal hier!“