Beiträge nehmen Leser mit auf eine abenteuerliche Tour
Das Stadtarchiv stellt die Historischen Beiträge Nummer 26 zur Geschichte von Neviges, Langenberg und Velbert vor.
Velbert. „Wir versuchen in den letzten Jahren mit den Historischen Beiträgen aktuell zu sein“, stellt Christoph Schotten die jüngste Ausgabe der Zeitschrift zur Geschichte von Langenberg, Neviges und Velbert vor. Heute beschäftigt die Flüchtlingsfrage die Öffentlichkeit, das gab es schon mal. Zusammen mit der Historikerin Andrea Niewerth geht der Leiter des Stadtarchivs der Frage nach, wie die nach dem Zweiten Weltkrieg die Flüchtlinge gelebt haben.
Die Bedingungen in der Nachkriegsgesellschaft ließ nur wenig Raum für eine zügige und reibungslose Eingliederung. „Fotos gibt es nur wenige, die waren offenbar für die Presse gestellt“, so Schotten. Apropos Fotos: Der Stadtarchivar hat festgestellt, dass die Leser lieber Fotos betrachten anstatt lange Texte zu lesen. Deshalb beginnt das Heft mit historischen Bilder von Rathäusern, den Symbolen der Gemeindeautonomie. Interessant die Veränderung des heutigen Rathauses in Velbert-Mitte, dessen ursprünglich reich verzierte Fassade nach Umbau vor rund 90 Jahren verschwand.
Jana Moers, die als wissenschaftliche Volontärin des Deutschen Schloss- und Beschlägemuseums die aktuelle Ausstellung zum Export und den Handlungsreisenden in den zwanziger Jahren zusammengestellt hat, nimmt den Leser mit auf die abenteuerlichen Touren.
Im heutigen Zeitalter von Internet und schnellen Flugverbindungen ist es kaum vorstellbar, wie aufwendig der Außenhandel war. Das Erschließen neuer Absatzmärkte in aller Welt war trotz der Strapazen wichtig, damit der heimischen Industrie die Aufträge nicht ausgingen.
Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich mit der Stein´schen Gemäldesammlung. „Die Veröffentlichung sollte zur Wiedereröffnung des Langenberger Bürgerhauses passen, die für Mitte Januar geplant war und nun auf den April verschoben wurde“, bedauert Christoph Schotten. Der Langenberger Fabrikant Walter Stein hatte über 80 Bilder mit dem Schwerpunkt Münchener Malerschule nach seinem Tod 1919 der Stadt Langenberg überlassen, die auf seinem Wunsch hin im Bürgerhaus ausgestellt wurden und künftig dort auch wieder gezeigt werden.
„Die Historischen Beiträge sind unsere Jahresgabe an die 250 Mitglieder des Bergischen Geschichtsverein, Abteilung Velbert-Hardenberg“, erläutert die Vorsitzende Jutta Scheidsteger, die gleichzeitig das umfangreiche Programm für dieses Jahr vorstellt. Neben verschiedenen Vorträgen mit ausgewiesenen Experten gibt es vier Tagesfahrten und eine mehrtägige Studienfahrt nach Thüringen. „Besonderer Höhepunkt ist das 40-jährige Bestehen unserer Abteilung Hardenberg-Neviges. Zusammen mit dem Schlüsselfest am 21. Mai präsentieren wir eine Ausstellung von Gerd Haun, die zeigt, wie einst der Industriehof, wo jetzt sich jetzt Museum und Forum Niederberg befinden, ausgesehen hat. Ich hoffe, die Stadtplanung kann auch zeigen, wie es künftig aussehen wird.