Bürgerhaus Langenberg: Die Kosten explodieren
Die Sanierung des Bürgerhauses Langenberg wird zwei Millionen Euro teurer als geplant.
Velbert. „Darf’s auch ein bisschen mehr sein?“ Beim Metzger lautet die Antwort gerne Ja. Wenn es aber um Millionen Euro bei Sanierungsarbeiten geht, fällt die Zustimmung schon schwerer. Gleichwohl hatten Hauptausschuss und Rat am Dienstag keine Alternative, das Budget des Kultur- und Veranstaltungsbetriebes für die Sanierung des Bürgerhauses Langenberg um gut zwei Millionen Euro aufzustocken. Das Abstimmungsergebnis stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Projektmanager Björn Dröscher informierte die Politik über die Hintergründe.
So haben sich bei vielen Ausschreibungen die bisherigen Kostenberechnungen als zu niedrig erwiesen, vor allem bei Gewerken, bei denen es um Maßanfertigungen geht. Den Zuschlag bekomme zwar jeweils der beste Bieter, doch lägen die Kosten höher als kalkuliert.
Allein die historische Rabitz-Decke über dem großen Saal wird rund 800 000 Euro teurer. Dieser Kalkputz erfordert wegen seines hohen Gewichtes eine besonders stabile Stahlunterkonstruktion. Gut 80 Tonnen wiegt die 1000 Quadratmeter große Decke. Damit sie nicht durchhängt, wurden Stahlträger unter Druck eingebaut.
Auch für die Bühnentechnik müssen in bestimmten Bereichen die Decken verstärkt werden. Mehrkosten: eine halbe Million Euro. Dröscher: „Das Bürgerhaus ist eine Wundertüte und stellt uns vor immer neue Herausforderungen.“ Was der Projektmanager Wundertüte nennt, heißt bei den Bauleuten „Wagnis“ — und das lassen sie sich bezahlen.
Das Thema Hausschwamm sei erledigt. Das Bürgerhaus wurde deswegen fast komplett auseinandergenommen, um zu wissen, wo der schädliche Pilz sich überall ausgebreitet hat.
Um die Mehrbelastungen zu mindern, wurde an anderer Stelle gespart: Durch Umplanungen fallen die Erdarbeiten 460 000 Euro geringer aus. Auch an anderen Gewerken konnte die Kalkulation um fast eine Viertel Million gedrückt werden.