Darstellungen im Zeittunnel sollen verständlicher werden
Andrea Gellert präsentierte den Mitgliedern des Kulturausschusses, was sich in Zukunft ändern soll. Dafür gab’s Applaus vom Gremium.
Wülfrath. Die Neukonzeption des Zeittunnels war Thema der Sitzung des Kulturausschusses im großen Sitzungssaal des Rathauses. Zeittunnel-Chefin Andrea Gellert präsentierte, was sich die Tunnel-Mitarbeiter und die Mitglieder des Fördervereins in Zusammenarbeit mit dem Ausstellungsbüro Kessler vorstellen und was zurzeit dort passiert.
Der Tunnel wird momentan gesäubert und die Stahlrahmen werden gestrichen“, erklärte Andrea Gellert. Die Stahlrahmen waren nach ihren Angaben angerostet. Auch solle die Digitalisierung des Tunnels vorangetrieben werden. Eine LAN-Verbindung sei in Vorbereitung. „Die Bohrungen und Verlegung der Kabel soll in Kürze erfolgen“, sagte Andrea Gellert.
Statt der bisherigen Leuchtkästen sollen Kleinstrechner (Raspberry Pi) verwendet werden sowie ein Administrationsrechner im Büro. Dies biete Erweiterungsmöglichkeiten, zum Beispiel für spezielle Kinderführungen oder fremdsprachliche Darstellungen.
Zur Überarbeitung des Angebotes zählt laut Andrea Gellert auch die Aufstellung einer Liste mit Punkten, was in der alten Ausstellung nicht funktioniert hat, zum Beispiel welche Texte für Laienpublikum unverständlich formuliert waren, was generell besser dargestellt werden müsse. Zu den Verbesserungen zählten, dass das neue Textkonzept nicht nur Stichworte auf einer Wand, sondern Informationen auf allen Wänden beinhalten soll. Zudem sollen zusätzliche Grafiken für mehr Klarheit sorgen. „Wir müssen aber noch die Bildrechte einkaufen“, sagte die Zeittunnel-Chefin.
Das Quartär (seit zwei Millionen Jahren), die Zeit der Menschwerdung, wurde in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Neanderthal-Museums überarbeitet. So soll der Fokus nicht mehr auf der Eiszeit liegen, sondern darüber hinaus das Thema Mensch in allen Facetten beleuchten.
Natürlich soll auch dem Kalksteinabbau in Wülfrath — früher und heute — ein entsprechender Raum geboten werden. Geplant ist, die Unternehmensgeschichte und historische Abbaumethoden mit Filmausschnitten und Bildern zu dokumentieren, eine virtuelle Fahrt durch den Steinbruch am Bildschirm und Steuerpult anzubieten sowie aktuelle Themen wie Arbeitssicherheit, Renaturierung und soziales Engagement zu beleuchten. Bei einem Quiz wiederum können die Besucher ihr Wissen testen, etwa für welche alltäglichen Dinge Kalkstein oder Kalk zur Produktion verwendet werden.
Zudem sollen zwei Großbildschirmstelen angebracht werden, die mit einem Bewegungssensor ausgestattet werden sollen. Wenn Besucher in diesen Bereich kommen, berichten automatisch zwei Kalk-Mitarbeiter von ihrer Arbeit.
Für die Arbeit der Zeittunnel-Crew gab es anschließend Lob von Bettina Molitor (SPD), Vorsitzende des Kulturausschusses, und den Applaus der Ausschussmitglieder. Andreas Seidler (CDU) merkte allerdings kritisch an, dass die Präsentation nicht im Vorfeld dem Gremium von der Verwaltung zur Verfügung gestellt worden war: „Ich hätte mir das für die Vorbereitung der Ausschusssitzung gewünscht.“ Karsten Niemann, Leiter des Wirtschaftsförderungsamtes, begründete dies damit, dass die Präsentation „mit heißer Nadel gestrickt“ worden sei und erst in letzter Minute fertig wurde.