Der Hirsch in Langenberg erwacht wieder zum Leben

Das 300 Jahre alte Traditionshaus mit Restaurantbetrieb feiert in neun Tagen seine Neueröffnung.

Langenberg. Handwerker streichen Wände, bohren Löcher, dübeln Balken aneinander oder legen alte Trinksprüche an einer Tür frei — im denkmalgeschützten Gebäude „Haus im Hirsch“ herrscht in diesen Tagen Betriebsamkeit.

Denn in neun Tagen soll das Traditionshaus wieder zum Leben erweckt werden. Dann wird mit Häppchen, Buffet und jeder Menge Getränke Eröffnung gefeiert. Und Unternehmer Gerd Rocholz (Hüdig + Rocholz) wird dann erleichtert aufatmen, dass sein Sanierungsprojekt gelungen ist.

Vor mehr als einem Jahr legten die Handwerker mit den Restaurationsarbeiten los, immer unter den Argusaugen der Denkmalschutzbehörde. Denn die Geschichte des Hauses reicht bis ins Jahr 1725 zurück.

Rocholz hatte damals schon diese Vision: Im unteren Teil des Hauses soll es ein Restaurant geben, in den oberen Teil sollen altersgerechte Wohnungen entstehen, die über eine Aufzug erreicht werden können.

Mittlerweile haben seine Vorstellungen Gestalt angenommen. Das Restaurant ist komplett eingerichtet, die Wohnungen nahezu fertig. Aber die ersten Mieter werden erst im kommenden Jahr einziehen. „Wir haben noch keine unterschriebenen Verträge, aber es gibt Interessenten“, sagt Rocholz.

Im Keller des Traditionshauses wurde das 300 Jahre alte Gewölbe wieder komplett freigelegt. Dort lagern nun Merlot, Grauburgunder und Rosado. Und auch ein alter Brunnen ist wiederhergestellt.

Die Gastronomieräume hat Rocholz bereits verpachtet. Und auch einen Küchenchef nach seinem Geschmack ist gefunden. „Denn ich wollte ja gerade jungen Leuten eine Chance geben“, sagt Rocholz. Mit Sebastian Sprungmann (29) hat er nun jemanden gefunden, der mit seinem siebenköpfigen Team die Gäste im Hirsch mit einer Mischung aus „moderner, deutscher und mediterraner Küche“, begeistern will.

Und das im Restaurantbereich, der mit dunklem Boden und Möbeln und orangefarbenem Licht Wärme ausstrahlt. „Es soll ein Ort der Kommunikation werden. Hier im Hirsch sollen sich die Langenberger treffen“, sagt Rocholz, der das Haus aber nicht nur aus wirtschaftlichem Interesse sanierte.

„Es handelt sich ja mehr um ein Liebhaber- statt einem Renditeobjekt. Ich wollte einfach wieder mehr Leben in den Ort bringen.“