Velbert Der neue Behindertenbeauftragte der Stadt Velbert kennt sich aus

Velbert. · Rainer Jadjewski engagiert sich lange ehrenamtlich für Menschen mit Handicap. Seit drei Jahren leitet er den Arbeitskreis Inklusion.

Können mit diesem Aufzug auch schwere Elektrorollstühle bewegt werden? Der neue Behindertenauftragte Rainer Jadjewski schaut sich auch im Rathaus die Ausstattung für Menschen mit Behinderung an.

Foto: Ulrich Bangert

Nachdem sich bis vor zwei Jahren der ehemalige Bürgermeister Bernd Tondorf ehrenamtlich um die Belange von Menschen mit Behinderung gekümmert hatte, gibt es jetzt einen neuen Beauftragten für Menschen mit Behinderung. Seit dem 1. November ist Rainer Jadjewski der neue hauptamtliche Behindertenbeauftragte für Velbert. „Da wir eine Stärkungspaktkommune sind, musste das erst durch die Aufsichtsbehörde genehmigt werden“, erläuterte Sozialdezernent Gerno Böll bei der Vorstellung. Zuvor hatte der Rat im Mai die Satzung über die Wahrung der Belange von Menschen mit Behinderung verabschiedet.

Rainer Jadjewski, Vater zweier Kinder, wovon eines seit der Geburt behindert ist, hat sich jahrelang ehrenamtlich in der Selbsthilfe engagiert, war Vorsitzender des Vereins zur Förderung der schulischen Integration in Velbert, ist seit sechs Jahren stellvertretender Vorsitzender von Pro Mobil und leitet seit drei Jahren den Arbeitskreis Inklusion, in dem dreimal jährlich Vertreter aller betroffenen Vereine und Institutionen zusammenkommen.

Der Ingenieur befasste sich
mit dem Thema Barrierefreiheit

Während seiner Tätigkeit als Verkehrsingenieur bei den Technischen Betrieben Velbert (TBV) hatte er sich früh mit dem Themenfeld Barrierefreiheit befasst und immer weitergebildet. Neben dem behindertengerechten Ausbau des Straßenraums hatte er sich ehrenamtlich mit der Barrierefreiheit in Gebäuden beschäftigt, Pläne durchgesehen und Stellungnahmen geschrieben. Beim Gang durchs Rathaus sind ihm sofort Schwachstellen aufgefallen, die man verbessern könnte: „Dieser Treppenlift zwischen dem Alt- und Neubau ist nur für Rollstühle bis 300 Kilo zugelassen, es gibt aber Elektrorollstühle, die sind noch schwerer.“ Und er fragt sich, ob es beim Weinfest eine behindertengerechte Toilette gab. Dabei will der Behindertenlobbyist mit Augenmaß vorgehen: „Ich möchte nicht, dass deswegen kleinere Feste nicht stattfinden können.“ Im neuen Job sensibilisiert er Verwaltung und Ratspolitiker für Probleme und Bedürfnisse für Menschen mit Handicap und steht beratend zur Seite.

Der ADFC bedauert den Wechsel von Rainer Jadjewski zur Verwaltung, weil er sich bei den TBV jahrelang als Radverkehrswegbeauftragter um den nicht motorisierten Verkehr kümmerte. Jadjewski sieht das gelassen: „Meine Tätigkeit als Behindertenbeauftragter ist eine halbe Stelle. Die andere Hälfte meiner Arbeit ist in der Straßenverkehrsbehörde. Da kann ich jetzt die Schilder anordnen, die ich als Fahrradbeauftragter vorgeschlagen hatte.“

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