Die Ellenbeek ist das Sorgenkind der Stadt

Bürgermeisterin: Handlungskonzept muss her.

Foto: Stefan Fries

Wülfrath. „Die Baumaßnahmen an der Wilhelmstraße sind gut gelaufen, jetzt schaue ich mit Neugier und Spannung, wie es an der Goethestraße weitergeht.“ Bürgermeisterin Claudia Panke zählt die Baumaßnahmen im Rahmen des Stadtentwicklungsprogramms, kurz Step, zu den Meilensteinen für die Gestaltung und Attraktivierung der Innenstadt, die in den vergangenen Monaten sichtbare Formen angenommen hat. Die Verwaltungschefin dankt ausdrücklich den Einzelhändlern, Kunden, Bürgerinnen und Bürgern für ihr Verständnis während der Bauzeit und den damit verbunden Verkehrsbehinderungen und Lärmbelästigungen: „Die Wülfrather haben gezeigt, dass sie anpassungsfähig sind.“ Und es habe sich gelohnt — selbst die Rüttelstrecke Wilhelmstraße, die zeitweise an eine Off-Road-Strecke erinnerte, präsentiere sich heute modern und zeitgemäß. Vermutlich nach den Sommerferien beginne ein neuer Bauabschnitt, der Bereich Goethestraße-Ost: „Durch diese Baumaßnahme wird es wahrscheinlich im Bereich des Angermarktes dazu kommen, dass die Einbahnstraße in beide Richtungen befahren werden muss,“ so die Bürgermeisterin.

Während das Step die Wülfrather Innenstadt deutlich aufwerten werde, erlebe der größte Stadtteil der Kommune seit längerer Zeit einen deutlichen Abstieg. Spätestens, seit im Frühjahr der Rewe-Markt geschlossen hat, gehen in der Ellenbeek langsam die Lichter aus. „Im Prinzip muss hier ein integriertes Handlungskonzept her, wie eben das Step für die Innenstadt, aber das geht leider nicht von heute auf morgen“, so die Bürgermeisterin. „Zunächst wäre der Bereich Ellenbeek zu definieren. Soll dieser Bereich beispielweise das Gewerbegebiet Liegnitzer Straße umfassen oder die Wohngebiete bis hinauf zum Flehenberg?“ Die Größe des Gebietes sei sehr interessant, wenn es um die Einwerbung von Fördergeldern geht. Bei der Haushaltslage sei eine Umsetzung ohne Fördermittel schwer vorstellbar.

„Insgesamt ist das Quartier Ellenbeek ein sehr komplexes Thema. Ganz wichtig ist mir eine umfassende Bürgerbeteiligung, denn die Menschen in der Ellenbeek kennen ihre Bedürfnisse am besten“, sagt Claudia Panke. Wie man es anstellen könne, einen Nahversorger für die Ellenbeek zu begeistern, zähle ebenso zu den Mammutaufgaben. „Die großen Discounter haben feste Vorstellungen, wo und wie sie ihre Filialen eröffnen. Auch der Standort muss bestimmte Kriterien erfüllen. So ist die Lage an einer Hauptverkehrsstraße vorteilhaft“, sagt Panke.