Die Sekundarschule kommt
Gegen die Stimmen von Grünen, UVB und Linken hat der Schulausschuss mit großer Mehrheit die Einrichtung der Schule beschlossen. Sie soll zwei Standorte haben.
Velbert. Der Schulausschuss hat jetzt die Sekundarschule auf den Weg gebracht: „Wir befinden uns auf der Zielgeraden“, meinte Schuldezernent Holger Richter, der dem Projekt „einen sportlichen Zeitplan“ attestierte.
Nun wird — bei Zustimmung von Hauptausschuss und Rat — am 18. Oktober die Einrichtung der dreizügigen, kooperativen Schule mit zwei Bildungsgängen bei der Bezirksregierung beantragt. Gleichzeitig wurde die sukzessive Auflösung von Heinrich-Kölver-Realschule und Hardenberg-Hauptschule, die die neue Schule aufnehmen sollen, beschlossen.
Zuvor hatte die Verwaltung einen umfangreichen Aufgabenkatalog abgearbeitet: „Die Bezirksregierung will klare Aussagen“, erläuterte Ulrich Stahl, Fachbereichsleiter Bildung, Kultur und Sport. Neben pädagogischem Programm und Raumkonzept, Kooperationsvertrag mit einem gymnasialen Partner, Elternbefragung und Abstimmung mit den umliegenden Schulen muss die Stadt auch die Finanzierbarkeit nachweisen: „Fehlende Finanzkraft wäre ein Ablehnungsgrund“, unterstrich Stahl die erforderliche Zustimmung des Stadtkämmerers.
Die politische Debatte drehte sich im Wesentlichen um Formales und Details. So wollte Knut Niebuhr (SPD) wissen, warum man nicht vierzügig starte. „Aus Vorsicht“, erläuterte Stahl: Wenn die dann erforderlichen 100 Schüler nicht zusammen kämen, wäre eine Herabstufung auf drei Züge nicht mehr möglich, die Bildung von Überhangklassen und spätere Neubewertung der Zügigkeit hingegen schon. Letztlich gehe es nun darum, das formale Verfahren zu absolvieren. Danach sei es Sache der neuen Schulleitung, wie später das Schulleben gestaltet werde.
Läuft alles nach Plan, startet im Februar ein vorgezogenes Anmeldeverfahren für das Schuljahr 2014/15, damit Eltern ihre Kinder noch anderswo anmelden können, falls die Sekundarschule aufgrund zu geringer Schülerzahl - mindestens 75 - doch nicht zustande käme. In diesem Fall wäre auch die Auflösung der Realschule hinfällig, das Auslaufen der Hardenbergschule aber wohl mangels Schülern unvermeidlich. Ansonsten startet am 20. August der Unterricht in der Sekundarschule.
Bei der Abstimmung stellten sich Grüne, UVB und Linke gegen das Projekt: Man habe für eine zweite öffentliche Gesamtschule gekämpft und bekomme nun die schlechteste aller möglichen Varianten, monierte Grünen-Frontfrau Esther Kanschat, die von einer vertanen Chance sprach. Brigitte Hagling (UVB) kritisierte, dass eine gute, funktionierende Realschule zerschlagen werde.