Die unendliche Geschichte der A 44

Eine Jahreszahl jagt die andere, wenn es um die Fertigstellung des Lückenschlusses geht. Aktuell wird 2020 gehandelt.

Foto: Achim Blazy

Velbert. Erst vor kurzem feierte die A 44 Geburtstag — jedenfalls jährte sich die Planung des Lückenschlusses zwischen Velbert und Ratingen zum 45. Mal. Inzwischen ist fraglich, ob denn wohl zum 50. Jahrestag Autos über diesen Abschnitt rollen werden: Die angepeilte Fertigstellung bis 2018 darf nach den aktuellen Ausführungen von Karl-Heinz Aukschun, Projektleiter der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (Deges) im Velberter Rat als hinfällig gelten.

Mitte 2020 ist nun die Zielmarke — sofern das Projekt nicht durch Klagen noch weiter in Verzug gerät. Damit ruderte Deges ein ganzes Stück zurück. Die Gesellschaft hatte ab 2014 für das Landesverkehrsministerium diverse Projekte übernommen, um den Sanierungsstau auf den Fernstraßen in NRW abzubauen, und so war aktuell auch die Verantwortung für den problembehafteten Westabschnitt der A 44 zwischen Autobahnkreuz Ratingen-Ost und Hofermühle in Heiligenhaus von Straßen NRW auf Deges übertragen worden.

Bei einer Info-Veranstaltung in Ratingen vor zwei Monaten hatten deren Planer noch optimistisch 2018 als Jahr der Fertigstellung ausgegeben. Im Rat erklärte Aukschun jetzt, dass es für den 4,5 Kilometer langen Abschnitt, von dem etwa 3,2 Kilometer innerhalb eines Wasserschutzgebietes verlaufen, noch kein vollständiges Planungsrecht gebe.

Insbesondere das Regenrückhaltebecken im Autobahnkreuz, über das der innerhalb des Wasserschutzgebietes liegende Autobahnabschnitt entwässert wird, „müsse noch planungsrechtlich gesichert werden“, so Aukschun. Das Verfahren sei eingeleitet, ein Beschluss der Bezirksregierung werde für das erste Quartal 2016 erwartet.

Hier liegt wahrscheinlich die Achillesferse des Projektes — sollte der Beschluss wie andere in der Vergangenheit juristisch angefochten werden, steht die Fertigstellung in den Sternen. Nach Osten hin sehe es besser aus, fuhr Aukschun fort. Im dritten Quartal soll mit dem größten Objekt des Sektors, der 385 Meter langen Brücke über Anger und Angertalbahn begonnen werden — Bauzeit rund drei Jahre. Rechnet man die übrigen Gewerke hinzu, dürfte die Autobahn Mitte 2020 fertig sein — vorausgesetzt, es gibt keine Klagen gegen das Planfeststellungsverfahren.

Dagegen dürfte bis 2017 mit der Fertigstellung und Inbetriebnahme des östlichen Abschnittes zwischen Velbert und Hofermühle zu rechnen sein. Welche Auswirkungen das auf den Verkehr vom Autobahnende über Homberg bis zum Autobahnkreuz Ratingen-Ost hat, ist bislang ungeklärt.