Wülfrath Helfer lassen Wülfrath aufblühen

Wülfrath. · Dreck-weg-Tag und Pflanzaktion in der City haben das Bild der Kalkstadt am vergangenen Wochenende verschönert.

 Christina Rick und Emanuele Berardi von „Wülfrath pro“ pflanzten Stiefmütterchen in der Fußgängerzone.

Christina Rick und Emanuele Berardi von „Wülfrath pro“ pflanzten Stiefmütterchen in der Fußgängerzone.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Unermüdlich pflanzt die Vorsitzende der Werbegemeinschaft „Wülfrath pro“, Christina Rick, gelbe und violettfarbene Stiefmütterchen in die 17 Kübel in der Fußgängerzone. Ihr Mitstreiter Emanuele Berardi lockert derweil einige Meter weiter die Erde in einem Blumenkasten mit einer kleinen Harke auf. „Insgesamt sind das um die 2500 Stiefmütterchen, die im gesamten Stadtgebiet gepflanzt werden sollen“, erklärt eine Mitarbeiterin vom Bauhof, während sie die Paletten mit den Pflanzen vom städtischen Pritschenwagen hinunterhievt. „Sie eignen sich übrigens deshalb so gut, weil sie sehr robust sind und Temperaturschwankungen, so wie derzeit, gut aushalten können.“

Städtische Organisatorin ist vom Engagement der Bürger begeistert

475 Helfer hatten sich für die Müll- und Pflanzaktion am Dreck-weg-Tag der Stadt vorab angemeldet. Seit Jahren gibt es diesen Aktionstag, der letzte ist gerade wenige Monate her. „Ich finde das wirklich beachtlich, dass nach so kurzer Zeit schon wieder so viele Bürger mitmachen“, schwärmt die städtische Organisatorin Ulrike Eberle. „Darunter sind übrigens auch 323 Kinder, die bereits gestern aktiv waren und Müll gesammelt haben.“

Es ist 12 Uhr. Nach und nach treffen die fleißigen Helfer in der großen Bauhofhalle hinter der Feuerwehr ein. Hier gibt es als kleines Dankeschön Gulasch- und Gemüsesuppe für alle und Getränke. Auch Bettina Lauen-Rieth ist dabei. Sie sitzt gemeinsam mit zwölf Flüchtlingskindern an einer Bierbank. Alle zusammen haben heute den Bereich Fortunastraße gesäubert.

„Wir haben ja schon beim letzten Mal mitgemacht, das war im Oktober oder November“, erinnert sich die 15-jähirge Tessy, „und ich finde es sehr schlimm, dass jetzt schon wieder alles zugemüllt ist.“ Auch Harrison (17) schüttelt verwundert den Kopf. „Warum werden nicht die Mülltonnen genutzt?“

Kaputte Glasflaschen, Zigarettenkippen, Dosen, all das haben die Kinder haufenweise aufgesammelt. „Und Bonbonpapier und sogar Bonbons, die noch nicht gegessen waren“, ergänzt Deldar. Pery hat eine leere Wodkaflasche entdeckt sowie ein kaputtes Rollo. „Was wirklich ekelig ist, sind die menschlichen Hinterlassenschaften, die wir im Bereich der Parkplätze gefunden haben, dort wo die großen Lastwagen stehen“, erzählt Bettina Lauen-Rieth, und der kleine Prince verzieht angewidert das Gesicht. „Bah, manchmal war das auch in Tüten an den Bäumen.“

Bürgermeisterin Claudia Panke freut sich über das große Engagement. Sie hat an diesem Vormittag eine Tour durch Wülfrath gemacht und die einzelnen Helfergruppen besucht, nachdem sie im Herbst selbst gemeinsam mit Kindern Blumen gepflanzt hatte.

„Wenn die Kinder jetzt durch den Angergarten laufen, können sie sehen, was daraus gewachsen ist. Das ist ein schöner, sichtbarer Erfolg“, berichtet Claudia Panke erfreut und dankt noch einmal allen Helfern: „Neben den Bürgern danke ich dem Roten Kreuz für die Mittagessensversorgung, dem Baubetriebshof und der Awista und all den vielen Spendern, die uns vor allem die tolle Pflanzaktion ermöglicht haben“, so die Bürgermeisterin.