Ein Burgenmuseum im Schloss?
Die Umbauarbeiten starten erst, wenn die Nutzung geklärt ist — nicht vor 2018. Einen konkreten Vorschlag dafür macht nun der Schlossförderverein.
Neviges. 2017 sollte es mit dem Umbau des Schlosses endlich losgehen — daraus wird nun 2018. Der Grund: Ursprünglich wollte die Stadt erste statische Sanierungsarbeiten unabhängig von der Nutzung umsetzen. Doch von diesem Plan ist die Verwaltung mittlerweile ab. „Das stellt sich problematisch dar. Ganz ohne eine Leitidee wird ein Umbau nicht möglich sein“, sagte Projektleiter Björn Dröscher (KVV) gestern.
Somit ist nun zuerst der Arbeitskreis Schloss Hardenberg und anschließend der Rat gefragt. Erst wenn eine konkrete Nutzungsidee fürs Schloss steht, kann gearbeitet werden — vorher gibt es laut Dröscher auch keine 4,1 Millionen Euro aus dem Bundesförderprogramm.
Der Arbeitskreis hat sich bislang einmal getroffen. Über konkrete Nutzungsvorschläge habe man, so Gremiumsmitglied Peter Egen, noch nicht diskutiert. Das nächste Treffen ist für Mai angesetzt.
Dass nach der guten Nachricht vom November nun doch alles etwas zäher läuft als angedacht, wurmt den Fördervereinsvorsitzenden des Schlosses: „Es sollte jetzt eigentlich zügig gehen.“ Erneut kritisierte er im Gespräch mit der WZ die Zusammensetzung des Arbeitskreises, in dem Vertreter der Fraktionen zusammen mit Verwaltung und Förderern einen Sitz haben. „Wenn da acht Parteien sitzen, kommt am Ende nicht viel bei raus“, sagte er. Egen hätte ein Expertengremium — Historiker, Denkmalschützer, Betreiber ähnlicher Einrichtungen — mit einer späteren Beteiligung des Rates bevorzugt.
Da wundert es nicht, dass der Förderverein bereits jetzt mit einer konkreten Idee nach vorne geht und bereits am Donnerstag, 30. März, mit den Bürgern diskutieren möchte. Lokalhistoriker Gerd Haun trägt bei einer Mitgliederversammlung „Gedanken zur Gestaltung eines Nutzungskonzeptes für Schloss Hardenberg“ vor. Egen kann das weiter spezifizieren: „Wir stellen uns ein Burgenmuseum mit Wechselausstellungen vor.“ Thema solle die interessante Burgenlandschaft zwischen Rhein und Ruhr sein. Zusätzlich könne bildende Kunst im Herrenhaus ausgestellt werden, so die Überlegungen des Vereins. „Das muss nicht so kommen. Wir stellen das zur Diskussion“, sagt Egen.
Ganz klar stellt sich der Förderverein gegen die Sanierung des Mühlengebäudes für geplante 500 000 Euro. Egen würde lieber sehen, dass das Gebäude einem Kunsthandwerker mietfrei zur Verfügung gestellt wird, der im Gegenzug — mit kleiner finanzieller Unterstützung der Stadt — das Haus wieder auf Vordermann bringt. Egens Sorge: „Da wird Geld versenkt.“ Wenn eine Sanierung, „dann bitte als allerletzte Maßnahme“.
Die Stadt sieht jedoch gerade im Mühlengebäude dringenden Handlungsbedarf. Björn Dröscher teilte mit: „Dort müssen wir noch in diesem Jahr Sicherungsarbeiten vornehmen.“ Ansonsten passiere in diesem Jahr auf dem Gelände bautechnisch nichts.