Hundebesitzer und Automatenbetreiber zahlen mehr
Der „beste Freund“ kostet bald zwölf Euro mehr im Jahr. Die Vergnügungssteuer wird noch höher als eigentlich geplant.
Wülfrath. Der Haupt- und Finanzausschuss hat sich in seiner jüngsten Sitzung für zwei Steuererhöhungen ausgesprochen und eine Einmalzahlung für Sport und Kultur beschlossen. Die Hundesteuer erhöht sich für einen Hund jährlich von 120 auf 132 Euro. Wer zwei Hunde hat, zahlt pro Tier neuerdings 156 statt 144 Euro und der Satz für drei oder mehrere Vierbeiner steigt von 156 auf 180 Euro. Wie sich nach der jüngsten Hundezählung herausstellte, ist Wülfrath eine Hundestadt. 2016 lag der Anteil von Hunden an der der Einwohnerzahl bei 6,68 Prozent — so hoch wie in keiner anderen Stadt des Kreises.
Ebenfalls angehoben wird die Vergnügungssteuer. Ab dem 1. Mai sollen Betreiber von Spielautomaten mit Gewinnausschüttung in Spielhallen, Kneipen und Imbissen 5,5 Prozent des Umsatzes — statt wie bisher 3,8 Prozent — zahlen. Nach Vorschlag von Stephan Mrstik (Grüne) sattelten die Ausschussmitglieder noch 0,5 Prozentpunkte auf die ursprüngliche geplante Erhöhung auf fünf Prozent auf. Die Politik könnte sich sogar noch höhere Gebühren vorstellen. Kämmerer Rainer Ritsche lässt für das kommende Jahr prüfen, ob sich eine Erhöhung auf sechs Prozent noch mit geltendem Recht vereinbaren lässt.
Ebenso nimmt er eine mögliche Erhöhung für Automaten ohne Gewinnausschüttung unter die Lupe, jedoch nur bezogen auf die Spielhallen. Axel Welp (SPD) hatte es auch auf diese Geräte abgesehen, weil sie in Spielhallen ein Einstieg für Spieler sein könnten, die dann später auf Automaten mit Gewinnausschüttung umsteigen. „Unser Ziel ist es ja mit dieser Gebühr, Spielsucht einzudämmen“, stellte Kämmerer Rainer Ritsche fest. Die Zustimmung des Rates am kommenden Dienstag zu beiden Steuererhöhungen dürfte nur noch eine Formalie sein.
Gute Nachrichten gibt es für Ehrenamtler. Die Ausschussmitglieder haben eine Einmalzahlung von jeweils 3000 Euro an Stadtsportbund, Stadtkulturbund und Stadtjugendring beschlossen. Ursprünglich hatte die CDU vorgeschlagen, den Zuschuss an Sport- und Kulturbund jährlich um 5000 Euro anzuheben.
Die SPD hatte einen Kompromissvorschlag unterbreitet. Fraktionsvorsitzender Manfred Hoffmann erläuterte: „Ansonsten kommen wir in eine höhere Dauerbezuschussung, die wir nicht wollen.“ Das Geld soll für Integrationsarbeit eingesetzt werden.