Ein Fest zwischen Feuer und Wasser
Das Wetter wollte beim Laternfest nicht so recht mitspielen, aber die Besucher der Veranstaltung ließen sich davon nicht erschüttern und genossen die Veranstaltung.
Neviges. Die Werbegemeinschaft ist in diesem Jahr nicht gerade mit Wetterglück gesegnet: Nachdem schon die Trödelmeile auf den letzten Metern im Regen endete und das erstmals veranstaltete Fest der Nationen reichlich nass wurde, schüttete es nun auch beim Laternenfest zum Teil wie aus Kübeln. Die Nevigeser sind allerdings hart im Nehmen. Die Fußgängerzone war natürlich längst nicht so voll wie erhofft, aber „für dieses Sauwetter sind noch ziemlich viele Besucher in der Stadt“, meinte Helmut Wulfhorst, zweiter Vorsitzender der WGN.
Gute Stimmung herrschte jedenfalls beim Modetipp von Ingeburg von Scheven. Unter der Markise als Regenschutz servierten die Damen „offenes Bein“, eine Mischung aus Kirsch-Wodka und Vanillelikör: „Wir versuchen hier, die Fete in Gang zu bringen“, meinte Mitarbeiterin Conny Eggert, wozu die höchst zweifelhaft aussehende, aber offensichtlich leckere Kreation eindeutig beitrug. Natürlich war die Stadt wieder mit Kerzen, Lichterketten, Laternen, Feuerkörben und allerlei elektronischer Beleuchtung geschmückt. So hatte die Stadtbücherei ihre Fensterbänke mit zahlreichen Gläsern bestückt, in denen Teelichter brannten. Die Treppe zum Eingang diente indessen als Tribüne für Waayatan, den Feuerkünstler, der nicht nur gekonnt mit brennenden Fackeln, Pois und Stäben jonglierte, sondern auch wie ein Drache beeindruckende Flammen spuckte. Der Regen mache ihm nichts, schmunzelte
Sven Combs, Feuerkünstler aus Kalkar
Waayatan alias Sven Combs, der mit Assistentin und Ehefrau Silke aus Kalkar anreist war: „Wir sind nicht nur feuerfest, sondern auch wasserdicht.“
Auch das Team der Kita Lila Luftballon ließ sich die Laune nicht vom Regen verderben. Mitarbeiter und Eltern um Kita-Leiterin Nicole Rosenberger verkauften für einen guten Zweck selbstgemachte Marmelade, Plätzchen und Brottaschen. Immer wieder kämen ehemalige Kita-Kinder vorbei, die inzwischen selber erwachsen sind, ergänzte Claudia Oestreich.
Sobald der Regen wiederauflebte, erfreuten sich Pavillons großer Beliebtheit. Auch in den Geschäften, die bis 22 Uhr geöffnet hatten, nahmen die Besucher Zuflucht, waren jedoch unterschiedlich kauffreudig. Während Anette Utter in der Buchhandlung Rüger gut zu tun hatte, berichteten andere Einzelhändler, dass viele Besucher nur zum Schauen gekommen seien.
Zu den Unverdrossenen zählten Jennifer Rieser mit Mutter und Schwester, die selber mit leuchtenden Ketten um den Hals die Fußgängerzone hinaufzogen: „Das sind kleine Gespenster und Kürbisse“, erläuterte Rieser den bunten Schmuck in LED-Technik.
Natürlich sei es schade, dass das Wetter nicht mitspiele, aber vom Besuch des Laternenfestes lasse man sich nicht abhalten, erklärten die Nevigeserinnen. So blieben viele bis zum Abschluss durch das schon traditionelle Feuerwerk.