Velbert Ein Krankenhaus der kurzen Wege
Velbert · Klinikum Niederberg: Ärzte freuen sich schon jetzt auf den Neubau. Der soll 2024 an der Robert-Koch-Straße bezogen werden.
. „Ein neues Gebäude macht Spaß, die Effizienz steigt. Jetzt muss man über drei Stockwerke laufen, demnächst ist alles auf einer Ebene“, freut sich Markus Bruckner, Chefarzt der Anästhesie und Ärztlicher Direktor des Helios Klinikum Niederberg. In gut vier Jahren soll der Betrieb in den neuen Krankenhaus aufgenommen werden. „Ende April wird der Bauantrag gestellt, Ende 2023 wird der Neubau fertig sein und im Laufe des Jahres 2024 erfolgt der Umzug en bloc“, kündigte Klinikgeschäftsführer Niklas Cruse jetzt an. „Wir investieren rund 100 Millionen in Stein und moderne Technik. Es ist ein Gemeinschaftswerk von Vamed und Helios, beides Töchter des Gesundheitskonzerns Fresenius. Ich bin sehr optimistisch, dass wir im Zeit- und Kostenplan bleiben, weil sie gezeigt haben, dass sie es können“, gibt sich der Krankenhausmanager betont zuversichtlich.
Gerne verweist er auf die Zusammenarbeit mit den Medizinern und dem Pflegepersonal: „Alle Kollegen sind Teil der Entwicklung und nehmen Einfluss.“ Es soll ein Haus der kurzen Wege werden: „Das Erdgeschoss teilt sich in zwei Hälften, links die Notfallambulanz und die Notfallpraxis der Kassenärzte für Erwachsene und Kinder, auf der rechten Seite das komplette Elektivgeschäft für einbestellte Patienten.“ Ins erste Obergeschoss kommen sechs Operationssäle, dazu zwei Eingriffsräume für die Urologie. „Das sind im Prinzip voll ausgestattete OPs, auch die Herzkatheterlabore können als OP genutzt werden“, beschreibt Markus Bruckner. Intensiv- und Überwachungsstation finden dort ebenfalls Platz. „Alle Abteilungen sind sehr breit aufgestellt, und sie ergänzen sich gegenseitig“, hebt der Ärztliche Direktor hervor.
Die „perfekte Versorgung“ für Mutter und Kind kündigt Cruse im zweiten Obergeschoss an: Gynäkologie mit vier Kreißsälen und der gesamten pädiatrisch-neonatologischen Einheit. Die Etagen darüber sind Bettenstationen mit Zimmern für ein bis drei Patienten, es wird auch eine „Komfortstation“ mit zusätzlichen Leistungen geben.
Psychiatrie erhält einen eigenen Therapiegarten und Dachterrasse
In einer Gebäudehälfte wird im dritten und vierten Obergeschoss die Psychiatrie untergebracht, verbunden durch ein eigenes Treppenhaus das zu einem Therapiegarten ins Freie führt, eine 80 Quadratmeter große Dachterrasse ist für besonders geschützte Patienten vorgesehen. Die im Vorjahr eingerichtete Psychosomatik und eine neue Geronto-Psychiatrie runden das Angebot ab.
Der Neubau wird westlich hinter dem jetzigen Gebäude errichtet, der lange verfolgte Ansatz links (also südlich) zu bauen, wurde verworfen. „Das hätte viele Nachteile gebracht, unter anderem wegen eines Geländeabfalls von drei bis vier Metern“, begründet Niklas Cruse die jetzt getroffene Entscheidung, die den Vorteil mitbringt, dass die bestehenden Energiezentrale weiter genutzt werden kann. „Die ist gut im Schuss. Auch die Küche bleibt erhalten, sie wurde 2008 auf Vordermann gebracht“, ergänzt Thilo Semisch von der Vamed-Projektsteuerung. „Es wird ein Liste von den Dingen geben, die übernommen werden. Gute Betten ziehen mit um, auch Mobiliar, das noch gut ist, geht mit“, so Niklas Cruse.
Bürgermeister Dirk Lukrafka ist mit den Neubauplänen zufrieden, sie kommen dem nah, was sich die beiden Trägerstädte Velbert und Heiligenhaus beim Verkauf an Helios vorgestellt hatten. Der Heiligenhauser Kollege Michael Beck geriet nach der Vorstellung ins Schwärmen. „Ich habe das Gefühl, dass hier mit viel Herzblut und Engagement gestaltet wird.“