Ein Markt, schön wie in den Alpen
Der Hubbelsgasser Weihnachtsmarkt in Tönisheide begeisterte auch in diesem Jahr sein Publikum — der Schnee sorgte für tolle Stimmung.
Velbert. „Herrlich, dieser Schnee auf dem großen Weihnachtsbaum und die vielen kleinen Eiszapfen an den Hütten. Ich fühle mich wie in Österreich“, schwärmt Wilbert von der Atmosphäre auf dem Hubbelsgasser Weihnachtsmarkt.
Dabei litt der Beginn der vorweihnachtlichen Traditionsveranstaltung am Donnerstag unter Dauerregen. „Da flossen Wahnsinnswassermassen die Kuhlendahler Straße runter“, hatte der Vorsitzende der Werbegemeinschaft beobachtet. Der Regen, der am Freitag in Schnee überging, konnte die Tönisheider nicht davon abhalten zu kommen. „Das war ein tolles Bild: Alle Besucher hatten sich dick angezogen und waren weiß.“
Als am Samstag der Schnee aufgehört hatte, füllte sich der Kirchplatz mit den romantisch verschneiten Hütten schnell. „So ein kleiner, intimer Markt, das mag ich sehr“, gibt Stefan Bauer aus Neviges zu. „Meine Frau war jetzt in Aachen. Das ist ja eine tolle Stadt mit viel Geschichte, aber auf dem Weihnachtsmarkt ist sie nur durchgeschoben worden — so was brauche ich nicht. Hier ist es viel schöner, hier treffe ich jede Menge Leute, die ich kenne und mit denen ich reden kann. Das ist der schönste Weihnachtsmarkt, den ich regelmäßig beschicke“, lobt der Karussellbetreiber aus Essen, der seinen Namen nicht nennen möchte. „Hinzu kommt, dass die Leute hier sehr nett und hilfsbereit sind, das merke ich immer beim Aufbau, da geht es sehr rücksichtsvoll zu.“
Gudrun Hoffmann aus Velbert kommt alle Jahre wieder: „Hier ist es so gemütlich und sich treffe mit meinen Freundinnen.“ Oder mit Otto Bartsch. Schnee und Eis können den 84-Jährigen nicht daran hindern, Glühwein und andere Leckereien auf dem Kirchplatz zu genießen. Der Nevigeser, der einst im letzten Tönisheider Männerchor sang, hat immer noch enge Beziehungen zum Ort.
Tim Kajafas und Michael Selenin kommen ebenfalls aus Neviges-Mitte und machen gerne einen Abstecher auf den Berg: „Wir müssen uns in den Stadtteilen gegenseitig unterstützen“, sagt er und stößt mit weiteren Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Neviges mit einem „Glühbo“ an, einem Glühwein mit Bockbierwürze.
Diese heiße Spezialität wird von der Burschenschaft Tönisheide angeboten, die zum zweiten Mal auf dem „Hubbelsgasser“ dabei ist. „Wir sind acht Jungs aus Tönisheide, gehen gerne mal einen trinken. Da wir nicht der klassische Kegelclub sind, haben wir uns zu dieser Burschenschaft zusammengeschlossen“, erklärt Philipp Bürgener. „Das Miteinander macht nicht nur vor der Hütte Spaß, sondern auch dahinter.“
Dabei hatten die Burschen alle Hände voll zu tun, neben dem Glühbier war Kinderglühwein sehr gefragt, viele Erwachsene orderten warme Williamsbirne mit Honig oder Eierlikör. Dazu lieferten sie mit ihrem „Pulled Pork“ die Unterlage für einen langen Abend, der in häufig in einer Gaststätte seinen Abschluss fand.