Ein Orchester auf gutem Weg
Die Kalkstädter Wülfrath begeistern in der ausverkauften Kirche St. Petrus Canisius.
Wülfrath. Überall türmen sich in Rohdenhaus die Schneemassen an den Straßenrändern auf. Wo Platz ist, drängen sich die geparkten Autos dicht an dicht. Knapp 200 Besucher sind zum Weihnachtskonzert des Musikvereins Kalkstädter Wülfrath in die St. Petrus Canisius-Kirche gekommen, um den großen Jahresabschluss des Orchesters beizuwohnen.
Die Kalkstädter — bei denen die Generalprobe aufgrund der Witterung vor dem Konzert ausfallen musste — präsentieren eine bunte Mischung aus Weihnachtsliedern, Pop-Musik und klassischen Blasorchesterstücken. Begleitet werden sie dabei von Dirk Feldhusen auf einer mannshohen Kontrabassflöte. Als die Flötisten nach dem „Canon in D“ ihre Instrumente absetzen, klatschen Wolfgang Pohl und Trude Hoof lang anhaltend Applaus. Die Konzerte der Kalkstädter gefallen ihnen sehr gut, sagen die beiden, es sei immer wieder erstaunlich, welche Entwicklung das Orchester inzwischen genommen habe. „Mit früher kann man das gar nicht mehr vergleichen“, sagt Trude Hoof und Wolfgang Pohl ergänzt lobend: „Die sind auf einem guten Weg.“
Mehrmals haben die beiden bereits Kalkstädter-Konzerte besucht, etwa in der Stadthalle oder der „Kathedrale“ im Kommunikationscenter in Schlupkothen. Dass das Weihnachtskonzert nun in einer „richtigen“ Kirche stattfindet, kommt gut an: „Die Atmosphäre ist einfach toll“, sagt Wolfgang Pohl und verstummt, als das nächste Stück beginnt.
Auf der Bühne macht sich Sascha Köster für seinen Einsatz bereit. Die Kesselpauken müssen für die „Blue Ridge Saga“ noch einmal nachgestimmt werden, dann kann es losgehen. Auch dieses Stück sei eine kleine Premiere, verkündet Nicole Nöske den Gästen: „In dieser Orchesterbesetzung ist das Stück noch nie gespielt worden.“ Dann lässt Dirigentin Tanja Rödel — die die Kalkstädter abwechselnd mit Bernd Wysk anleitet — die musikalische Reise durch die gewaltigen Mittelgebirge der USA beginnen. Nach und nach steigert sich die Lautstärke der Flöten, dann durchfluten die dumpfen Schläge der Kesselpauken das Kirchengewölbe. Nicht nur die Kulisse ist perfekt für ein solches Konzert — die Akustik in St. Petrus Canisius ist es auch. Vielleicht kann man sich davon ja auch im nächsten Jahr wieder überzeugen.