Ein wissenschaftlicher Beirat fürs Schloss?

Förderverein von Schloss Hardenberg fordert die Entwicklung eines Museumskonzepts ein.

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Stein um Stein wächst die alte Wehrmauer um das Schloss Hardenberg. Noch im Herbst sollen die Restaurierungsarbeiten durch die Erfurter Firma abgeschlossen sein. „Hier wird hervorragende Arbeit geleistet und dafür sprechen wir allen einen ganz herzlichen Dank aus“, sagt Peter Egen (79) als er auf die Baustelle schaut.

Der Vorsitzende des Schloss-Fördervereins zollt ausdrücklich auch der Stadt Velbert Anerkennung. Die sonst so oft von den Ehrenamtlern wegen ihres stiefmütterlichen Umgangs mit Nevigeser Belangen gescholtene Verwaltung habe großen Anteil daran, „dass aus verwitterten Steinen etwas Neues entstehe, dass den Bekanntheitsgrad steigern wird“, ergänzt Egen. Von den 1,5 Millionen Euro fließt schließlich etwas weniger als die Hälfte aus der Stadtkasse in den Erhalt der Wehrgänge. Ursprünglich war die Gesamtsumme für die Renovierung des Herrenhauses vorgesehen. Doch als man feststellte, dass dessen Sanierung mehr als 2,5 Millionen Euro kosten dürfte, wurde das Förderprojekt mit Zustimmung des Landes getauscht.

Doch mit dem Erreichten geben sich die Freunde des Schlosses nicht zufrieden. „Für das Haupthaus gibt es immer noch kein Konzept und ohne das gibt es kein Geld“, sagt Historiker und Vereinsbeirat Gerhard Haun (78). Das Haus werde im Winter beheizt und regelmäßig gelüftet — mehr nicht. Vieles sei für eine Nutzung von regionaler Bedeutung diskutiert worden: Fotografie- oder Grafik-Sammlung mit Leihgaben namhafter Museen aus der Umgebung, ein Haus für die bewegte Religionsgeschichte des Bergischen Landes. „Auch ein Museum für Stadtgeschichte hat Velbert ja nicht“, sagt Haun. Dass der Förderverein als Träger Mittel erschließt, die die Stadt nicht bekommen kann, sei nie geprüft worden. „Wir könnten Gelder bei der NRW-Stiftung und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz beantragen, aber nur mit Konzept.“ Um es quasi zum Nulltarif zu bekommen, schlagen Egen und Haun einen wissenschaftlichen Beirat vor. Egen: „Fünf fachkundige Leute könnten es ehrenamtlich mit einem Vertreter der Stadt entwickeln.“

Hausherr Björn Dröscher von der KVV sagt dazu: „Das hört sich schlüssig an. Ich weiß aber um die baulichen Rahmenbedingungen.“ Durch die Auflagen der Denkmalpflege könne man nicht einfach kreativ werden. Gesprächsbereit sei er. Auch der Rat fordere das Konzept.