Zu viele Dächer sind nicht gedämmt
Eigentümer von 1328 Häusern erhalten Post von der Bürgermeisterin.
Wülfrath. 1328 Häuser im Stadtgebiet sind Baujahr 1983 oder älter. Ihre Eigentümer erhalten jetzt Post von Claudia Panke. Die Bürgermeisterin weist mit dem Schreiben und einem Flyer darauf hin, dass die Stadt mit der Verbraucherzentrale NRW (VZ) eine Vor-Ort-Beratung zum Aufspüren von Energiesparpotenzialen anbietet.
„Ein ganz wichtiges Thema“, sagt Panke bei der Vorstellung der „Quartiersberatung“ im Rathaus. „Die Möglichkeit zu nutzen, Geld einzusparen und die Umwelt zu schonen, ist eine echte Win-win-Situation“, betont Andreas Bornemann, Umweltreferent der Stadt. Die Aktion mit den Verbraucherschützern ist denn auch Teil des Klimaschutzkonzeptes, das Wülfrath im Jahr 2013 aufgestellt hat.
Doch die ökologischen und wirtschaftlichen Vorteile überzeugen noch zu wenige. „Die erforderliche Sanierungsquote von 2,5 Prozent wird landesweit nicht einmal ansatzweise erreicht“, so Heike Hirschmann-Graf, Leiterin der VZ-Gruppe Energieberatung.
Ein Viertel der Heizungen in den Häusern sei älter als 20 Jahre, ein Drittel verfüge über keine Dachdämmung und die Hälfte über keine Dämmung der Hülle. Auch blanke Rohrleitungen in den Kellern sind ein großes Problem. Doch daran lasse sich besonders dort etwas ändern, wo es „Kümmerer“ wie Andreas Bornemann gibt, ist Hirschmann-Graf überzeugt.
„Was mache ich, was lasse ich besser sein?“. Antworten auf diese Frage erhalten Wülfrather von Laszlo Letay. Der unabhängige Energieberater und Architekt geht vom Keller bis zum Söller durchs Haus, um nach dem 90-minütigen Check einen Überblick über den energetischen Zustand zu geben und gegebenenfalls auch Tipps für den individuellen Sanierungsfahrplan zu erstellen. Dabei wird berücksichtigt, wie viel Geld zur Verfügung steht und wofür es eine Förderung gibt. Unter anderem dank der Unterstützung der Stadt können die ersten 25 Eigentümer von Ein- und kleinen Mehrfamilienhäusern auch noch beim Check sparen. Bis zum 4. Oktober gibt es die „Energieberatung bei Ihnen zu Hause“ für 30 statt für 60 Euro. Foto: Archiv