Eine Chance für Wülfrath
Der Zeittunnel hat in der Vergangenheit durchaus polarisiert. Spricht man den Fraktionsvorsitzenden der Wülfrather Gruppe (WG), Wolfgang Peetz, auf dieses Thema an, sind Antworten wie Geldverschwendung oder Röhre für Oberhausener Mütter, die dort ihren Nachwuchs Geburtstag feiern lassen, noch die mildesten.
Wolfgang Peetz vertritt die Meinung, dass sich kein Wülfrather Bürger für den Zeittunnel interessiert. Zudem verfüge man mit dem Niederbergischen Museum bereits über einen Standort, an dem die Geschichte des Kalkabbaus dokumentiert ist.
Recht hat Wolfgang Peetz mit der Feststellung, dass der Zeittunnel reichlich Geld kostet. Tunnel-Chefin Andrea Gellert hat gestern von einer Gesamtsumme in Höhe von 291 300 Euro für die neue Dauerausstellung gesprochen. Diesen Betrag muss die Stadt aber nicht alleine aufbringen. Fördermittel und eine Geldspritze von Lhoist verringert den Betrag deutlich, der aus dem gebeutelten Stadtsäckel entnommen werden muss. Und die Mitglieder des Fördervereins sind unersetzliche Helfer, die Geld bringen und sparen.
Landrat Thomas Hendele bescheinigte dem Zeittunnel, ein wichtiger Baustein des Kreis-Prestige-Projektes Neanderland-Touristik zu sein. Mögliche Synergien, etwa mit dem Neanderthal Museum, bieten eine große Chance für Wülfrath. Dabei steht der Versuch, mehr Touristen in den Kreis zu locken, noch eher am Anfang. Regionen wie die Eifel sind in dieser Beziehung schon wesentlich weiter. Trotzdem darf man auch mit dem wiedereröffneten Zeittunnel von Besucherströmen träumen. Bisher waren es immerhin 183 000, die mit etwas Geschick auch in die Stadt gelockt werden konnten. Werbung hilft.
Wenn man den Zeittunnel im kreisweiten Konsens sieht, öffnen sich neue Horizonte. Die gegenseitige Bewerbung der verschiedenen Angebote ist dabei unerlässlich. Es darf nicht passieren, dass ein Konkurrenzdenken einsetzt.
Der Zeittunnel nimmt dem Neanderthal Museum keine Besucher, und umgekehrt.