Eine Sporthalle als Konzerthaus
Stadtkulturbund will die Halle an der Goethestraße für Veranstaltungen nutzen.
Wülfrath. „Es gibt noch viele offene Fragen. Aber wir fahren weiter auf der Schiene, denn es könnte etwas daraus werden“, bilanzierte Wolfgang Köster. Wichtigstes Thema der jüngsten Sitzung des Stadtkulturbunds (SKB), dessen Vorsitzender er ist, war die Frage: Taugt die Sporthalle an der Goethestraße für Kulturveranstaltungen?
Bekanntermaßen gibt es für viele Wülfrather Vereine und Gruppen seit der Schließung der Stadthalle keinen Aufführungsort mehr. „Überschaubare Veränderungen und Investitionen machen die Sporthalle als Veranstaltungsort möglich“, sagte Melanie Müllenborn von den Young Voices. In einer 17-seitigen Bedarfsanalyse hat der SKB akribisch notiert, wie das bislang rein sportlich genutzte Haus in eine Mehrzweckhalle umgewandelt werden könnte.
Zwischenbilanz: „Mit Abstrichen ist die Halle nutzbar. Allerdings nicht ohne erheblichen Aufwand“ — und der verlangt einiges von den Beteiligten ab.
So könnte der Raum nur längs bespielt werden, weil sonst die Geräteräume zu viel Schall erzeugen würden. Eine Bühne fehlt bislang, Podeste müssten ebenso wie eine Bestuhlung her. Ebenso wenig gibt es einen Hinterbühnenbereich, Backstage genannt, und die sogenannte Aufenthaltsqualität ist „zurzeit eines der größten Probleme. Um hier Atmosphäre zu schaffen, müsste man sicher zwei Tage vor Veranstaltungsbeginn mit der Dekoration beginnen.“
Auch über Aspekte wie Bewirtung, ob bei Veranstaltungen eine Brandwache bestellt werden muss, wie überhaupt ein Arrangement mit den bislang ausschließlich und exklusiv „ihre“ Halle nutzenden Sportler ausschaut und wie das Toiletten-Problem gelöst wird — bislang gibt es derer zwei, die in einem erbärmlichen Zustand sind — wurde nachgedacht.
Aber es wurden auch mögliche Lösungen vorgestellt. So könnten zum Beispiel Akustik-Segel für besseren Klang aufgehängt werden. Und es könnte geprüft werden, ob die vormalige Bestuhlung der Stadthalle, die dem Vernehmen nach im Keller der Schwimmhalle lagert, reaktivierbar ist.
Für die Bewirtung könnte die im Rückraum bestehende Cafeteria genutzt werden. „Machbar ist vieles, aber es muss auch bezahlbar bleiben“, hieß es bei der Sitzung des SKB.
Mit diesem ausgearbeiteten Papier in Händen haben die SKBler bereits Kontakt zu Rat und Verwaltung aufgenommen. Am 30. September steht ein Treffen mit den Grünen an, am 1. Oktober ist ein Termin mit Bürgermeisterin Claudia Panke, dem Kämmerer sowie einem Mitarbeiter der Bauaufsicht vereinbart worden. Am 14. Oktober folgt das Treffen mit der Wülfrather Gruppe. Auch Gespräche mit SPD und FDP sollen noch geführt werden. „Die zentrale Botschaft ist: Das betrifft nicht nur uns. Davon profitieren auch andere, zum Beispiel die Schulen“, sagte Köster.