Velbert Ich bewundere Leonardo da Vinci

Neviges · Für die Tönisheiderin Elke Löhrer kommt die Bildende Kunst in Velbert bisher zu kurz – ein Künstlerladen in Neviges könnte da Abhilfe schaffen.

Auch wenn die Galerien unter Einhaltung strikter Hygienekonzepte jetzt wieder besucht werden können, bietet die WZ lokalen Künstlerinnen und Künstlern im Zuge ihrer Serie „Kreatives Velbert“ weiter gerne ein Forum. Heute nutzt die Gelegenheit die Tönisheiderin Elke Löhrer, deren Gemälde jetzt in der Bonsfelder Künstlerkolonie zu sehen sind. 

Wann und wie wurde bei Ihnen das Interesse geweckt, künstlerisch aktiv zu werden?

Elke Löhrer: Ich habe bereits als Kind mit großer Begeisterung gezeichnet und gemalt. Das hat mich bis heute nicht losgelassen.

Wer ist/sind Ihre künstlerischen Vorbilder/Lehrer.

Löhrer: Ich bewundere die Zeichnungen und Gemälde von Leonardo da Vinci.

Wie verlief Ihr künstlerischer Werdegang?

Löhrer: Während meiner Ausbildung hatte ich das Glück, einen aufgeschlossen Ausbilder zu haben, der mir neben meiner eigentlichen Berufsausbildung auch die Möglichkeit gab, erste zeichnerische Entwürfe von Schmuckstücken anzufertigen und diese im Anschluss auch technisch umzusetzen. In der Bildenden Kunst habe ich mich zuerst autodidaktisch weitergebildet, aber im Laufe der Jahre wurde mein Wunsch, die Kunst „richtig“ zu erlernen immer stärker und ich besuchte diverse Kurse an Volkshochschulen und bei Künstlern sowie Privatdozenten. Von 2012 bis 2013 war ich zudem Mitglied in einem Atelierarbeitskreis am Institut für Ausbildung in Bildender Kunst und Kunsttherapie in Bochum. Meine künstlerische Ausbildung habe ich vervollständigt, indem ich 2020 den Studiengang Malerei und Grafik am Institut für Ausbildung in Bildender Kunst und Kunsttherapie in Bochum (IBKK) erfolgreich abgeschlossen habe. Seither besuche ich dort die Meisterklasse.

Was ist Ihre bevorzugte Technik, wie würden Sie Ihren Stil beschreiben?

Löhrer: Ich habe keine bevorzugte Technik. Wenn ich ein Bild im Kopf habe, suche ich mir die passende Technik dazu. Dieses wird dann in Acryl, Pastell, Öl, Aquarell oder Tusche umgesetzt. Manchmal ergibt sich auch ein Mix aus verschiedenen Materialien.

Wovon lassen Sie sich gerne inspirieren?

Löhrer: Durch Reisen, Gedichte oder auch persönliche Begegnungen und Beobachtungen.

Wo entstehen Ihre Kunstwerke?

Löhrer: Meine Kunstwerke entstehen hauptsächlich in meinem Atelier und teilweise auch in der Natur.

Wann haben Sie das erste Mal ausgestellt und wo würden sie in Velbert gerne einmal ausstellen?

Löhrer: Meine erste Ausstellung war vor vielen Jahren bei der Volkshochschule in Velbert. Danach folgten diverse Einzel- und Gruppenausstellungen, zum Beispiel in einer Praxis für Physiotherapie in Neviges, 2020 beteiligte ich mich an der Online-Gruppenausstellung „Faszination Pastell“ der Deutschen Pastell Gesellschaft, aktuell am IBKK an der Gemeinschaftsausstellung „Portrait“.

Inwieweit beeinflusst die Corona-Pandemie Ihre Arbeit?

Löhrer: Meine künstlerische Arbeit wird kaum durch die Pandemie beeinträchtigt, allerdings fehlen mir Ausstellungsmöglichkeiten und der persönliche Austausch mit Kunstinteressierten und anderen Künstlern.

Woran arbeiten Sie gerade?

Löhrer: An Studien zum Portrait von Menschen.

Was halten Sie persönlich von der Idee, in Neviges ein leerstehendes Ladenlokal von Künstlern mit Leben erfüllen zu lassen?

Löhrer: Das würde ich begrüßen und mich auch gerne persönlich einbringen. Ich habe den Eindruck, dass die Bildende Kunst in Velbert etwas zu kurz kommt und es wenig Möglichkeiten für Künstler gibt, nach außen bekannter zu werden. Dies wäre eine hervorragende Möglichkeit für Velberter Künstler, auf sich aufmerksam zu machen und mit anderen ins Gespräch zu kommen. Wichtig dabei wäre allerdings, dass die zu tragenden Kosten sehr niedrig sind. Ein solches Vorhaben scheitert oft daran, dass sich die Künstler keine hohen Mieten leisten können. Eine Subventionierung von Seiten der Stadt wäre hier wünschenswert.