Eltern stoppen Start der Klassenfahrt
Mit einem Linienbus sollten die Kinder der Sekundarschule auf große Fahrt gehen. Da es keine Chance gab, das Gepäck zu sichern, legten die Eltern ihr Veto ein.
Wülfrath. Die Vorfreude auf fünf Tage Klassenfahrt nach Hessen war riesengroß. Dass die Schüler der siebten Klasse der Sekundarschule am Berg aber nicht planmäßig um 9 Uhr starten konnten, sorgte für lange Gesichter — und zu gehörigem Ärger bei den Eltern. Der Bus, der die 27 Jungen und Mädchen transportieren sollte, war kein Reise-, sondern ein Linienbus.
„Man kann doch nicht mit einem Linienbus zur Klassenfahrt starten“, sagte eine aufgeregte Mutter. Die Eltern verhinderten die Abfahrt, lange Diskussionen vor Ort zwischen Eltern, Schulleitung und Busunternehmen folgten. „So etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagte Schulleiter Heiko Mavius, der an der Bergstraße vermittelte. Das Busunternehmen aus Ennepetal war von dem Reiseunternehmen, bei dem die Schule gebucht hatte, mit dem Transport beauftragt worden. Dort behauptete man, der Bus sei auch für Überlandfahrten zugelassen. Also sei die Klassenfahrt zulässig.
Die nach endlosen Diskussionen herbeigerufene Polizei konnte dies den Eltern vor Ort grundsätzlich bestätigen, sagt Mavius. Mit einer Einschränkung: Sollte der Linienbus Kinder in einer längeren Fahrt zum Beispiel ins Schullandheim bringen, müsse das Gepäck mit Sicherungsseilen im Bus so festgezurrt werden, dass es keine Gefahr ist. Der Busfahrer hatte jedoch keinerlei Sicherungsseile dabei.
Der Busunternehmer lenkte schließlich ein und orderte einen neuen Bus — einen Reisebus. Der traf schließlich ein und mit gut dreieinhalbstündiger Verspätung konnten die Jungen und Mädchen starten.
Bei den Eltern sorgte der Vorfall noch für weitere Debatten, denn sie wollen das so nicht auf sich sitzen lassen, kündigten einige an. Es würden juristische Schritte gegen den Busunternehmer geprüft, sagte eine Mutter.
Für die Rückkehr der siebten Klasse am kommenden Freitag scheint aber alles gesichert. Mavius sagte, der Busunternehmer habe ihm gegenüber glaubhaft versichert, auch für die Rückkehr einen Reisebus einzusetzen.