Erbacher Berg: CDU sieht Verein als Träger
Die Fraktion fordert, dass die Stadt endlich mit dem Verein verhandelt.
Wülfrath. Die Stimmung auf der vielleicht schönsten Fußball-Anlage der Umgebung, dem Erbacher Berg, ist nicht gut. Das liegt nicht nur an der Angst einflößenden Niederlagenserie des 1. FC Wülfrath (FCW). Die Diskussion um die zukünftige Trägerschaft des Platzes trägt ebenso wenig zur Aufheiterung bei.
Die WZ hatte in der vergangenen Woche über die Problematik berichtet. Mittlerweile wird klar, dass nicht alle, die mitdiskutieren, auf dem gleichen Informationsstand sind. Die CDU will mit einem Antrag zur Sache zur Klärung beitragen.
Das Verhältnis zwischen der Stadt und dem FCW scheint aktuell nicht von Harmonie geprägt zu sein. Nicht anders ist die Erklärung zu deuten, die die Stadt auf die Äußerungen des FCW-Vorsitzenden Michael Massenberg abgibt. Dieser hatte beklagt, dass dem Verein — der sich eine Übernahme der Anlage durchaus vorstellen kann — keine Zahlen über die Kosten vorliegen würden. Eine Aussage, „die wir mit Erstaunen zur Kenntnis nehmen“, heißt es dazu in einer Stellungnahme der Verwaltung.
Die Stadt hält dagegen, dass der FCW bereits im November 2010 einen kompletten Leistungskatalog vorgelegt bekommen habe. „Auf dieser Grundlage sollten fundierte Lösungsansätze diskutiert werden, um die Sportanlage weitgehend in den Verantwortungsbereich des 1. FC zu übertragen“, so die Stadt. Der Verein habe ergänzende Unterlagen angefordert und auch erhalten. Daraufhin sei der FCW gebeten worden, bis zum 20. Dezember 2010 ein Angebot für die Übernahme der Sportanlage abzugeben. „Das ist bis heute nicht geschehen“, stellt die Verwaltung fest.
Die CDU merkt in ihrem Antrag, der am kommenden Mittwoch im Rahmen der Haushaltsberatungen im Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit behandelt werden soll, an, dass der FCW der Politik gegenüber seit vielen Monaten erklärt habe, die Gesamtverantwortung über den Erbacher Berg übernehmen zu wollen.
Die Union fordert nun, dass die Stadt Verhandlungen mit diesem Ziel mit dem FCW aufnehmen soll. Dabei sei die Leistungsfähigkeit des Vereins zu beachten. Durch die Maßnahme soll mittelfristig eine Haushaltsentlastung herbeigeführt werden. Rund 100 000 Euro hoch ist der städtische Zuschuss.
Die CDU-Fraktion fordert aber auch, dass der Zugriff anderer Vereine und der Fußballschule Mittelpunkt auf den Platz durch etwaige Verträge mit dem FCW nicht behindert werden dürfen.
Dass es ein Informationsdefizit gibt, belegt auch dies: Ausschuss-Vorsitzende Sieglinde Breekweg-Borgards hatte das Monopol der Platzwart-Familie aufs Catering am Erbacher Berg kritisiert. Die Stadt weist das zurück. „Die FCW betreibt mietfrei eine Vereinsgaststätte. Der SC Fatihspor und die Platzwartfamilien habe je eine Verkaufshütte angemietet, die nur zur festgelegten Zeiten geöffnet werden dürfen“, betont die Verwaltung.