Feuer und Rauch zerstören Inventar der Gaststätte „Zur goldenen Kugel“
Wülfrath. Pechschwarz ist es im Inneren der Gaststätte „Zur goldenen Kugel“, starker Brandgeruch dringt aus dem Raum. Auf dem Boden vor dem großen Fenster im Durchgang liegt eine angekokelte Jalousie, die die Feuerwehr am Montagabend herausgerissen hat.
Das zerschlagene Glas ist provisorisch durch eine Bretterkonstruktion ersetzt worden.
Vermutlich aufgrund eines technischen Defekts, so am Dienstag die Polizei, hat es am Montagabend im Traditionslokal an der Ernst-Moritz-Arndt-Straße gebrannt. Die Gaststätte war zu diesem Zeitpunkt geschlossen, Inhaberin Anne Sitzler nicht vor Ort. „Die Alarmanlage hat ausgelöst, und Nachbarn haben dann wohl die Feuerwehr gerufen“, sagt sie am Morgen danach. Der Schock ist ihr anzumerken — seit 42 Jahren führt sie das Lokal. „Jetzt ist alles kaputt“, sagt sie. Wie es weitergeht? Was aus den bereits vorliegenden Buchungen für die kommenden Wochen wird? Ungewiss.
Es waren laut Feuerwehr mehrere Zeugen, die Hilfe gerufen hatten, nachdem sie gegen 17.50 Uhr Qualm durch die geschlossenen Lamellen der Jalousien im Erdgeschoss dringen sahen. Die Feuerwehr löste Sirenenalarm aus und rückte zum Brandort aus.
Als die Einsatzkräfte eintrafen, umhüllte bereits schwarzer Rauch die Fassade des Gebäudes. Menschen standen in den oberen Etagen an den Fenstern und machten sich den Rettungskräften bemerkbar. Durchs Treppenhaus und über eine Drehleiter wurden sie in Sicherheit gebracht. Andere Einsatzkräfte verschafften sich Zugang zu der Gaststätte und lokalisierten den Brandherd im Bereich des Schankraums. Die Flammen konnten schnell gelöscht, eine Ausbreitung des Feuers verhindert werden.
Am Dienstag untersuchten ein Brandexperte der Kriminalpolizei sowie ein Sachverständiger der Versicherung die Räume. Nach Mitteilung der Polizei wird von einem „stromtechnischen Defekt“ ausgegangen. Der Schaden wird mit mindestens 60 000 Euro angegeben. Hinweise auf einen Einbruch oder sonstiges Fremdverschulden wurden nicht festgestellt.