Friedhof in der Fliethe: Anwohner wollen offene Tore
Besonders für ältere Menschen ist der Umweg über den Haupteingang zu beschwerlich. Gräber wurden extra wegen der Nähe zu den Zugängen ausgewählt.
Wülfrath. Der Kommunalfriedhof in der Fliethe ist seit Monaten ein stark umstrittenes Thema. Vandalismus, Ruhestörung, frei laufende Hunde und Rücksichtslosigkeit sind die Gründe für die ständigen Beschwerden.
Am Samstag baute die CDU ihren Informationsstand erstmals direkt vor dem Haupteingang des Friedhofes auf. Ziel war es, direkt vor Ort mit den Leuten zu sprechen, Meinungen auszutauschen und geplante Änderungen bekannt zu geben.
„Es ist uns wichtig, vor Ort mit den Leuten zu sprechen und uns die verschiedenen Standpunkte anzuhören“, sagte Wülfraths CDU-Vorsitzender Andreas Seidler.
Aufgrund eines Antrages des Wülfrather Seniorenrates, zukünftig alle Tore außer denen auf der Alten Ratinger Landstraße zu schließen, wurde eine Umfrage im unmittelbar angrenzenden Wohngebiet „Karlshaus“ durchgeführt. Die Anwohner, die von einer Schließung des Tores betroffen wären, reagierten ablehnend. Die Gründe dafür sind unter anderem die Pflege von Gräbern, die nahe des Tores liegen und bewusst deshalb ausgesucht wurden.
Besonders für die alten Leute ist es kaum machbar, Blumenerde, Grabdekorationen und andere schwere Gegenstände über den Haupteingang bis zu den Gräbern zu transportieren. „Ich habe mir damals ein Grab ausgesucht, das nah am Tor liegt, damit ich die Sachen nicht so weit tragen muss. Jetzt kann ich nicht einmal frische Erde zum Grab meines Mannes bringen“, sagte eine ältere Frau.
Weitere Gründe seien die Abkürzung zum angrenzenden Real Markt und die Kinder, die den Friedhof überqueren, um zum nahe gelegenen Fußballplatz zu gelangen.
Die CDU möchte nun Maßnahmen ergreifen, um das Problem in den Griff zu bekommen. Die nächtliche Schließung der Tore ist bereits in Diskussion. Eine weitere Überlegung ist, die Tore zwar zu schließen, aber gegen ein Pfand Schlüssel an die Betroffenen zu vergeben.
„Es ist schwer, hier eine Entscheidung zu treffen. Wir werden es nie allen recht machen können“, sagte Peter Beyer, Abgeordneter des Bundestages.
Des Weiteren sollen Hundeverbotsschilder aufgestellt werden, um auf das Hundeverbot auf dem Friedhofsgelände hinzuweisen. Viele Hundehalter sind verärgert. „Ich nehme meinen Hund immer an der kurzen Leine mit zum Friedhof. Er beschmutzt keine Gräber. Die großen und freilaufenden Hunde sind das Problem“, sagte eine Frau, die das Grab ihres Vaters pflegte.
Die Aktion der CDU wurde gut angenommen. Viele Leute, die eigentlich nur zum Friedhof wollten, blieben am Stand der CDU, führten angeregte Diskussionen, und die Mitglieder der CDU konnten sich ein deutliches Bild der Meinungsverschiedenheiten machen. Nun wird sich zeigen, welche Maßnahmen umgesetzt und wie sie angenommen werden.