Gather Industrie bezieht Neubau
Das Unternehmen siedelte aus Mettmann über. Dank guter Auftragslage soll die Mitarbeiterzahl erhöht werden.
Die Aktentasche liegt noch heute liebevoll verwahrt in einem Schrank. Mit der war der ehemalige Geschäftsführer Ekkehart Weinberg in den 1960er- und 70er Jahren auf Akquisereise gegangen, um neue Aufträge hereinzuholen. Diese kleine Geschichte erzählt der heutige Geschäftsführer Klaus Lübke heute noch so gerne wie gestern, als die Gather Industrie den endgültigen und offiziellen Umzug seiner Unternehmensstätte von Mettmann nach Wülfrath feierte.
Natürlich bedankte sich Lübke anlassgemäß bei nicht wenigen Gästen, doch sein ganzes Dankeschön galt vor allem den gut 50 Mitarbeitern, „deren exzellentes Know-how unser Unternehmen trägt. Und darauf bin ich stolz“, sagte er. Die Produkte (Pumpen, Kupplungen, Filter und Ventile) werden in den Bereichen Pharmazie, Chemie, Medizintechnik, Anlagenbau und Lebensmitteltechnologie eingesetzt.
Das Unternehmen hatte zunächst den Schwerpunkt Kupplungstechnik, vor 15 Jahren kam dann Pumpentechnik hinzu. Gearbeitet wird mit hoch legierten Stählen. Oft geht es um kleine Stückzahlen und Sonderanfertigungen. 50 Mitarbeiter, davon 20 kaufmännische mit Schwerpunkt Vertrieb sowie 30 gewerblich Tätige sind derzeit in dem Neubau an der Lise-Meitner-Straße beschäftigt. „Wir gehen davon aus, dass sich aufgrund der guten Auftragslage die Mitarbeiterzahl weiter erhöhen wird. Zudem wird in unserem Unternehmen in verschiedenen Berufen ausgebildet“, sagte Lübke.
Der Geschäftsführer machte deutlich, dass für den Standort Wülfrath die Nähe zur Autobahn 535 und zur Nachbarstadt Velbert sowie das gute Grundstück im Gewerbegebiet Kocherscheidt gesprochen habe. Er lobte bereits in den eineinhalb Jahren Bauzeit immer wieder, dass besonders die intensive Betreuung durch die Wirtschaftsförderung der Stadt Wülfrath ihm gefallen habe.
Wirtschaftsförderer Karsten Niemann war sichtlich stolz, dass sich das emsige Bemühen um Gather gelohnt hat. Die Wirtschaftsförderung sehe es generell als unverzichtbar an, dass interessierte Firmen, die in Wülfrath ansiedeln wollen, von bürokratischen Hürden rechtzeitig befreit werden. „Da muss beispielsweise dafür gesorgt werden, dass der Bauantrag zügig bearbeitet wird.“ Das sei im Falle Gather so gewesen.
In Mettmann wird man den Umzug eher mit gemischten Gefühlen sehen. Dort schaffte es die Wirtschaftsförderung nicht, das Unternehmen halten zu können. Nach 50 Jahren zog Gather stattdessen in seinem Jubiläumsjahr von Mettmann nach Wülfrath.