Neviges Gemütliches Sommerfestival rund ums Gemeindehaus
Neviges. · „Irgendwann war klar, dass wir die Verantwortung nicht tragen können und haben die Freizeit im April storniert.“ René Görtz, Jugendleiter der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Neviges, ist die Absage nicht leicht gefallen, zumal es in diesem Jahr zum ersten Mal nach Ungarn gehen sollte.
Zusammen wurde mit den Jugendmitarbeitern eine Alternative für die Jungen und Mädchen im Alter ab 13 Jahre entwickelt. „Bei der Gemeinschaft von Jugendlichen gibt es Sonderregelungen: Gruppen bis 20 Personen dürfen zusammenkommen, aber es gilt hier weiterhin das Kontaktverbot. Man darf sich zum Beispiel nicht abklatschen oder zusammen aus einer Flasche trinken – das haben die alle schon längst verinnerlicht“, hat René Görtz gemerkt . Auch darf es kein Büffet geben, die Mahlzeiten werden in der Küche von zwei Helfern ausgegeben.
Acht Betreuer sorgen in den beiden letzten Ferienwochen für „Summer Lifestyle“ rund ums Gemeindehaus an der Siebeneicker Straße. Gemütliche Sitzgelegenheiten und die Rasenflächen laden zum Chillen ein, dazu gibt es Süßes von der „Candy Bar“, in dem großen Pool dürfen sich sogar sechs Teilnehmer gleichzeitig abkühlen.
Der Urlaubsnachmittag beginnt mit einer „Powerhour“: Das ist eine Art Gottesdienst mit einem persönlichkeitsbildenden Schwerpunkt, wie es der Jugendleiter beschreibt, der dann auch zur Gitarre greift. „Gemeinsame Lieder sind nach wie vor verboten, der eine oder andere murmelt bestenfalls mal.“ Dazu gibt es ein Art Tagebuch, wer mag, darf da seine Ferienerlebnisse eintragen. Gegen Abend ist Aktion angesagt, dann stehen aufregende Rollenspiele auf dem Programm.
„Dabei sind wir am Schloss oder in der ganzen Stadt unterwegs“, kündigt Jugendleiter René Görtz an, damit sich die Nevigeser nicht wundern, was denn da so von jungen Menschen zu später Stunde getrieben wird. Bei Regenwetter bietet sich das Gemeindehaus als Ausweichlösung an.
Die Jugendlichen, die bereits den Ausflug ins östliche Mitteleuropa gebucht hatten, sind zufrieden mit dem Summerfestival im heimischen Neviges. Nadja findet, dass die Corona-Regeln gut umgesetzt sind, und stellt fest: „Es macht Spaß, es ist eine gute Alternative. Aber natürlich sind wir traurig, dass wir nicht wegfahren“, sagt sie und denkt ans vergangene Jahr zurück: „Dänemark – das war schon schön.“
Vivian dagegen freut sich über das Programm mit seinen vielfältigen Herausforderungen: „So hat man eine Chance, nicht zu Hause zu vergammeln.“ Vera findet es wichtig, das trotz aller Beschränkungen versucht wird, ein Gemeinschaftsgefühl herzustellen. Paul lässt sich überraschen, er hat aber einen gewissen Anspruch an die Ferienaktion: „Ich erwarte eine schöne Zeit.“