Gerno Böll-Schlereth: „Velbert hat zu wenig Flächen für neue Gewerbebetriebe“
Gerno Böll-Schlereth, Bürgermeisterkandidat der SPD, fordert zudem ein neues Konzept für die Innenstadt.
Velbert. Der Kandidat versteht Spaß: Plötzlich wurde im Wahlkampf die Frisur Gerno Böll-Schlereths — ein strenger Pony — zum Thema. Mit einem Besuch bei einem Nevigeser Herrenfriseur ließ der Sozialdemokrat das Problem schnittweise beheben. „Eine witzige Sache“, sagt der Mann, der Bürgermeister von Velbert werden will.
Herr Böll-Schlereth, Velbert soll ein attraktiver Standort für Unternehmen werden. Klingt gut. Wie kann’s gelingen?
Gerno Böll-Schlereth: Das muss gelingen. Bekanntlich haben wir bei der Gewerbesteuer ein Einnahmeproblem. Und wir haben zu wenig Gewerbeflächen. Alle sagen, dass Velbert von der Fertigstellung der A 44 profitieren wird. Wie denn, wenn wir keine Flächen haben?
Woran liegt’s?
Böll-Schlereth: Gewerbeflächen sind aufgegeben worden. Und es sind zu wenig neue ausgewiesen worden. Da ist eine Fehlentwickung. Die muss korrigiert werden.
Wo gibt es denn Potenzialflächen?
Böll-Schlereth: An der Langenberger und der Rottberger Straße zum Beispiel.
Nach dem Scheitern des Marktzentrums ist die ablaufende Wahlperiode für die Innenstadtentwicklung eine verlorene.
Böll-Schlereth: Das stimmt. Aber wir haben nicht nur das Marktzentrum als Problemimmobilie. Auch Hertie und das Heka-Center gehören dazu. Wir brauchen ein ganz neues Konzept. Das hat aber niemand in der Schublade. Ein Ziel muss zum Beispiel sein, dass der Flickenteppich rund um den Europaplatz behoben wird. Da gibt es zu viele Eigentümer. Für eine Projektentwicklung müssen die Grundstücke in einer Hand sein.
Wie stehen Sie eigentlich zur Weiterentwicklung des Sportzentrums?
Böll-Schlereth: Wir stehen zum Grundkonzept, auch zum Stadion an der Industriestraße. Aber Stand heute wäre es nach der aktuellen Planung überdimensioniert. Wenn es soweit ist, dass die Sonnenblume aufgeben wird, müssen wir prüfen, wie groß ein Stadion wirklich sein muss.