Neviges Griese: „Neviges ist ein digitaler Hotspot“
Neviges. · SPD-Bundestagsabgeordnete ließ sich Metallbearbeitung mit dem Laser zeigen.
Kerstin Griese bezeichnet Neviges als einen „Hotspot für Digitales“. Nachdem die sozialdemokratische Bundestagsabgeordnete für den Nordkreis im Rahmen ihrer Sommertour am Montag den computerüberwachten Kuhstall mit Melkroboter beim Bauern Martin Mühlinghaus besichtigt hatte, ließ sie sich am Donnerstag bei der Firma Straka am Rosenhügel über Innovationen bei der 2D- und 3D-Metallbearbeitung informieren. „Unsere Kunden sind weit gestreut, von der Autoindustrie über die Windenergie bis zum Bereich Design“, schilderte Bärbel Scheffels. Die Fachfrau für den Bereich Personal schätzt persönlich besonders den Designbereich, so zuletzt bei Dunstabzugshauben für Küchen. „Die finde ich schöner, als ein kleines Teil, das in irgendeinem VW oder Audi verschwindet.“
Neue Mitarbeiter zu finden,
ist oft eine Herausforderung
„Gibt es Fachkräftemangel?“ wollte Kerstin Griese wissen, die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesarbeitsministerium ist. „Es hat mich Nerven gekostet, einen Schweißer zu finden“, musste Bärbel Scheffels einräumen. „Wenn ich jemand Neues suche, dann muss ich sehr lange suchen.“ „Ist denn die Arbeitsagentur hilfreich“, wollte der Besuch aus Berlin wissen? „Ja, die ist hilfreich“, so die Erfahrung der sozial engagierten Unternehmerin, deren Mann die Firma 2012 gründete und vor drei Jahren Am Rosenhügel eine neue, große Halle bezog. Gerne würden Mitarbeiter aus Arbeitslosigkeit heraus eingestellt, die durch Schulungen im Hause und bei den Herstellern der Laseranlagen weitergebildet werden. Auch Qualifizierungsmaßnahmen, wie sie jüngst vom Arbeitsministerium auf dem Weg gebracht wurden, werden genutzt. Einen Betriebsrat hat das Unternehmen nicht. „Bei uns herrscht eine familiäre Atmosphäre, was man auch daran sieht, dass man sich freitagmittags zum gemeinsamen Grillen trifft.“
Nach viel Theorie ließ sich Kerstin Griese von Walid Fersi zeigen, wie und was bearbeitet wird. „Da kommt eine Zeichnung des Kunden für ein Bauteil, wir schreiben das Programm und besorgen das Material.“ Der Vertriebsleiter greift aus einer Kiste ein längliches Metallstück mit Löchern. „Das ist ein Bauteil eines Förderbands. Es wird anschließend noch ein bisschen gebogen.“ Das war 2D-Lasertechnik, an einer anderen Maschine kann man durch eine spezielle Scheibe Blitze sehen – eben 3D-Lasertechnik. „Vorsicht, nicht anfassen, das könnte noch heiß sein“, warnt Walid Fersi und zeigt ein Winkeleisen, dem ein Profil aufgeschweißt wurde. „Das wird später von Zimmerleuten beim Dachbau verwendet.“