GWG: Bodenreinigung wird teuer
Die Sanierung des Geländes an der Schiller- und Goethestraße ist aufwändiger als gedacht.
Wülfrath. Die GWG muss mehrere hunderttausend Euro in die Bodensanierung der Baufläche an Schiller- und Goethestraße investieren. „Wir hoffen, dass die Arbeiten im August beginnen können“, sagt GWG-Geschäftsführer Juan Carlos Pulido im Gespräch mit der Westdeutschen Zeitung. Ein Ingenieurbüro sei jetzt beauftragt worden, die Ausschreibung vorzubereiten. Die Sanierungsarbeiten werden laut Puldio etwa drei Monate in Anspruch nehmen.
Im Bereich der ehemaligen Tankstelle des Autohauses Beuteführ wurden erhebliche Bodenverunreinigungen festgestellt. „Diese reichen rund fünf Meter tief“, sagt Pulido. Das mache die Sanierung noch aufwändiger, „weil wir in den Bereich des Grundwassers vordringen“. Dieses könne nicht wie bei jedem anderen Bauprojekt aus der Baugrube in die Kanalisation abgepumpt werden. „Es könnte ja kontaminiert sein“, so Pulido. Also muss das Wasser auf dem Weg in den Kanal durch einen Filter.
Bereits der Abriss von Autohaus, Werkstatt und den angrenzenden Immobilien auf dem Gelände des ehemaligen Tiefbauunternehmens hatte die Stadttochter mehrere hunderttausend Euro gekostet. Im jetzigen Zustand sei das Grundstück nicht zu vermarkten. Pulido: „Welcher Grundstücksentwickler nimmt sich so einer Brachfläche an? Niemand! Das ist der Wert der GWG für die Stadt.“ Damit reagiert er auch auf Aussagen des Fraktionschefs der Grünen im Rat, Stephan Mrstik, der in seiner Haushaltsrede in der GWG keinen „strategischen Vorteil für die Stadt“ erkennen konnte.
Ziel sei nun, sagt Pulido, die Fläche so schnell wie möglich so herzurichten, dass sie als bebaubar veräußert werden kann. Die GWG, so der Geschäftsführer weiter, werde künftig ihre Aktivitäten anders ausrichten. Erste Priorität habe die Pflege und Modernisierung des Wohnungsbestands. Zuletzt habe man schon „eine Menge Geld“ in Wohnungen im Bereich Müllerbaum investiert. „Bevor wir weitere Maßnahmen durchführen, warten wir aber die Wohnraumbedarfsanalyse der Stadt ab“, sagt er.
Anhand dieser Analyse wisse man dann nicht nur, wie groß der Bedarf an Wohnfläche sei, sondern auch welche Wohnformen nachgefragt seien. Danach könne man auch entscheiden, wie ganze Wohnquartiere wie zum Beispiel zwischen Schillerstraße und Mettmanner Straße weiter entwickelt werden müssten. „Wir müssen das große Ganze im Blick haben: Es ist nicht die Zeit des Häuserkampfes. Es geht um die Zukunft ganzer Quartiere.“
Die Lösung könne ein strategischer Mix sein: Bauen im Bestand, aber auch der Abriss von Gebäuden, die dann durch Geschosswohnungsbau, aber auch Ein- und Zweifamilienhäuser ersetzt würden. Pulido: „Da steht einiges an. Die GWG steht vor gewaltigen Herausforderungen.“