GWG erzielt 363 000 Euro Überschuss
Der kommissarische Geschäftsführer, Jörg Steckhan, hat den Jahresbericht 2016 vorgestellt. Das Eigenkapital beträgt erstmals mahr als zehn Millionen Euro.
Wülfrath. Die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft (GWG) ist seit dem plötzlichen Abgang von André Clasen im Dezember vergangenen Jahres nicht mehr zur Ruhe gekommen. Wirbel gibt es um die Neubesetzung des Geschäftsführer-Postens. CDU und SPD sehen im zweiten stellvertretenden CDU-Fraktionsvorsitzenden, Udo Switalski, eine geeignete Lösung, die Wülfrather Gruppe läuft Sturm dagegen (die WZ berichtete). Auch eine mögliche erneute Zusammenarbeit mit der Wobau in Velbert ist in der Diskussion. Die Wobau hat zurzeit allerdings auch nur einen Interimsgeschäftsführer.
Jörg Steckhan, Interimsgeschäftsführer der GWG, in seinem Fazit zum Jahresbericht über das Geschäftsjahr 2016
Da kam der Jahresbericht über das Geschäftsjahr 2016 von GWG-Interimsgeschäftsführer Jörg Steckhan gerade recht, der dem Rat vorgelegt wurde, um Positives zu verkünden. Die GWG hat demnach im vergangenen Jahr einen Überschuss in Höhe von 363 000 Euro erzielt (2015: 394 000 Euro). Die Bilanzsumme betrug 40,9 Millionen Euro, genau wie 2015. Nach Angaben von Jörg Steckhan überstieg das Eigenkapital erstmals die Zehn-Millionen-Marke. Es stehen nun 10 214 000 Euro zu Buche. Die Eigenkapitalquote beträgt damit 25 Prozent (2015: 24 Prozent). „Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft geordnet ist“, so der Interimsgeschäftsführer in seinem Bericht.
Die Planung und der Bau von zehn Reihenhäusern an der Fortunastraße 21-43 für bis zu 160 Flüchtlinge war 2016 der einzige Posten im Bereich Neubauprojekte und Erschließungen. „Die Gesamtinvestitionskosten der Häuser inklusive Straßen-, Kanal- und Medien-Erschließung belaufen sich auf circa 2,8 Millionen Euro. Der Endausbau der Erschließungsstraße soll zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen“, berichtete Jörg Steckhan weiter.
Künftige Neubauprojekte gibt es zum Beispiel im GWG-Kerngebiet Halfmannstraße/Havemannstraße. Dort finden aktuell Projektentwicklungen für Bebauung statt. Die Entwicklung des Gesamtareals werde vorangetrieben. „Ein Quartierskonzept wird von einem Stadtplaner entwickelt“, so Jörg Steckhan. Hinzu kommen noch die Vorbereitungen für Baumaßnahmen an der Goethestraße sowie der Düsseler Straße. Wann es losgeht, steht aber noch nicht fest.
Den GWG-eigenen Wohnungsbestand bezifferte der Interimsgeschäftsführer auf 664 Wohnungen, von denen 309 öffentlich und 355 frei finanziert sind. 308 Garagen und Stellplätze sowie 15 gewerbliche Einheiten gehören ebenso zum Vermögen der GWG. Für die Instandhaltung hat die Gesellschaft im vergangenen Jahr 118 000 Euro aufgewandt (2015: 116 000 Euro). Den Investitionsstau, ermittelt im Jahre 2009/2010 mit Hilfe des EU-Forschungsprojekts EPIQR, betrage — fortgeschrieben auf den aktuellen Stand per 30. Juni dieses Jahres — etwa elf Millionen Euro. Für Dritte verwaltet die GWG derzeit 1169 Wohnungen, 92 gewerbliche Objekte und 616 Garagen.
In seinem Ausblick ging Jörg Steckhan von einem „insgesamt stabilen Wohnungsmarkt in Wülfrath“ aus. Er rechnet nicht damit, dass relevante Gesetzte im Vergleich zum Vorjahr geändert werden. Und: „Die langfristige Vermietbarkeit des Wohnungsbestandes soll durch die Konzentration der baulichen Aktivitäten auf die Bestandsentwicklung gesichert werden.“ Zudem solle die Bestandserneuerung unter Ausschöpfung der Ende 2016 geänderten finanziellen Förderangebote durch Neu- und Umbauprojekte zeitlich gestrafft geplant werden.