Wülfrath Heimunterricht: Bis zu 350 Euro für digitale Endgeräte

Wülfrath · Die Ratsfraktion Linke/Wülfrather Liste empfiehlt bedürftigen Schülern, die Geräte jetzt zu beantragen.

Digitale Endgeräte sollen durch die Unterstützung der Bundesagentur für Arbeit mehr Schülern zur Verfügung stehen. 

Foto: dpa/Carmen Jaspersen

. (AR) Die Ratsfraktion Linke/Wülfrather Liste hat sich erneut in Sachen digitale Endgeräte für Schüler aus armen Familien zu Wort gemeldet. „Die Mühlen mahlen zwar langsam, aber sie mahlen. Und so hat die Bundesagentur für Arbeit (BA) zum 1. Februar eine Weisung herausgegeben, die besagt, dass rückwirkend ab Januar ein Anspruch auf Übernahme der Kosten für digitale Endgeräte in Höhe von bis zu 350 Euro im SGB II besteht, wenn diese für das Homeschooling benötigt, aber nicht von den Schulen bereitgestellt, werden.“

Digitale Endgeräte und Drucker seien somit vom Jobcenter auf Zuschussbasis zu übernehmen. Grundsätzlich seien alle Schüler bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres, die eine allgemein- oder berufsbildende Schule besuchen, berechtigt, diesen Anspruch geltend zu machen.

Kosten können auch rückwirkend geltend gemacht werden

Auch Schüler, die eine Ausbildungsvergütung erhalten, zählten zum Kreis der Anspruchsberechtigten. Der Zuschussbedarf sei im Einzelfall (soweit vorhanden) auf Grundlage der schulischen Vorgaben zu ermitteln. Die Regelung greift zum 1. Januar, so dass entsprechende Kosten auch rückwirkend geltend gemacht werden können.

Um den Anspruch zu erhalten, bedürfe es eines Antrages und eines Nachweises der Schule über die Notwendigkeit der digitalen Endgeräte. Voraussetzung für den Anspruch sei, dass kein Gerät vorhanden, oder ein vorhandenes nicht (mehr) benutzbar ist und die Schule keines zur Verfügung stellen kann. Der Anspruch auf ein digitales Endgerät bestehe übrigens pro Kind und nicht nur pro Haushalt.

Aufgrund der zur Verfügung stehenden Fördermittel konnte die Stadt Wülfrath lediglich 262 Tablets für Schüler der Grund-, Sekundarschule und des Gymnasiums anschaffen. Da davon auszugehen sei, dass diese Zahl nicht dem tatsächlichen Bedarf entspricht, sollten Erziehungsberechtigte und junge Erwachsene im Bedarfsfall umgehend einen Antrag stellen.

Der Verein Tacheles e.V. hatte die Kampagne „Schulcomputer sofort!“ ins Leben gerufen und bundesweit Druck aufgebaut. Die Ratsfraktion  Linke/Wülfrather Liste ist überzeugt, dass der Durchbruch auch diesem Engagement zu verdanken ist. Der Verein mit Sitz in Wuppertal hat sich zur Aufgabe gemacht, sozial benachteiligte Menschen zu unterstützen und stellt unter anderem Musteranträge auf der vereinseigenen Homepage zum Download zur Verfügung. Alle Informationen gibt es unter: