Der Kaufmann bekleidete das Amt von 1808 bis 1811. Eine Entscheidung darüber ist im Hauptausschuss bisher jedoch noch nicht gefallen. Zunächst müssen die Bezirksausschüsse (BZA) bestimmen.

Das aufziehende 19. Jahrhundert war eine Zeit der Umbrüche. Napoleon brachte halb Europa unter seine Herrschaft, auch das Herzogtum Berg unterstand ab 1806 dem französischen Kaiser. Einher mit der Besatzung ging eine große Verwaltungsreform. Nach französischem Vorbild wurden Großgemeinden gebildet - die Munizipalitäten - mit einem Direktor als Hauptverwaltungsbeamten.

So wurde das dem Amt Angermund unterstellte, 600 Einwohner zählende, Dorf Velbert mit den Dörfern und Honnschaften Krehwinkel, Leubeck, Heiligenhaus, Hasselbeck, Hetterscheidt, Isenbügel, Oefte und Tüschen selbstständige Gemeinde.

Am 13. August 1808 wurde Johannes Mohn, Mitglied einer der angesehensten Familien der Stadt, zum ersten Direktor der Munizipalität ernannt. Der Innenminister bestimmte außerdem Peter Ditzhaus aus Krehwinkel und Johann Peter Großselbeck aus Heiligenhaus zu Beigeordneten sowie 15 Bewohner zu Munizipalräten.

Ihnen oblag die Kontrolle des Direktors Mohn und die Aufstellung eines Haushaltsplanes. Erstmals besaß Velbert mit dieser Besetzung eine eigene Lokalverwaltung.

Zwei Tage später trat das neue Gremium zur ersten Sitzung zusammen. Weil es kein Verwaltungsgebäude gab, diente zunächst ein Zimmer im Hause Mohn als Sitzungssaal. Drei Monate später wurde das französische Verwaltungssystem auf allen Ebenen des Großherzogtums Berg eingeführt - aus der Munizipalität wurde die Mairie, der Direktor hieß nun Maire.

Als 1813 die Herrschaft Napoleons endete, änderten sich die Bezeichnungen — aus dem Maire wurde der Bürgermeister — die kaiserlichen Reformen blieben bestehen.

Ob der Rathausplatz nach Mohn benannt wird, entscheidet Mitte November der BZA Velbert-Mitte.