Hösel: Ein Paradies für Skater
Jugend: Am Sondert wird heute der neue Skate-Park mit einem Wettbewerb eingeweiht. Die Stadt plant schon eine zweite Anlage.
Hösel. "Voll krass, das Teil!" Etwas einsilbig, aber mit einem unübersehbaren Leuchten in den Augen beschreibt Sven (16) den nagelneuen Skate-Park am Waldspielplatz Am Sondert. Sein Kumpel Faruk (15) nickt zustimmend und lobt ebenfalls: "Echt super!" Die beiden Jugendlichen sind Experten in Sachen Skateboard und freuen sich ungemein, dass die Anlage heute endlich eröffnet wird. In den vergangenen Tagen haben sie schon einmal dort vorbeigeschaut und wollten heimlich die Bahnen testen. Aber daraus wurde nichts: Bis zur letzten Minuten haben Ralf Meier und sein Team gewerkelt, damit heute alles perfekt ist.
Meier ist freier Landschaftsarchitekt und spezialisiert auf den Bau solcher Skate-Parks. "Eigentlich ist es kein Park, sondern eine Plaza", erklärt er, eine Plaza mit Treppen, Geländer und Wegen. Am Mittwoch wurde die 150000Euro teure Anlage nach drei Monaten Bauzeit vom Tüv abgenommen. "Und die Prüfer waren begeistert", sagt Meier. Die Ausführung sei wirklich gelungen. Am Donnerstag haben Bauarbeiter noch ein paar Betonkanten nachgearbeitet und Unebenheiten auf den glatten Betonflächen beseitigt.
Gut 20Zentimeter dick ist der Beton, aus dem die ganze Anlage gegossen wurde. Der Bau der so genannten Obstacles (Hindernisse) wie Banks (Schrägen), Curbs (Kanten) und Ledges (Absätze) sowie der Quarterpipe (Viertelrohr) waren besonders aufwändig. Hier musste oft segmentweise und mit besonderen Schalungen gearbeitet werden. "Die Teile halten aber jetzt 40 bis 50 Jahre, die sind unkaputtbar", verspricht Ralf Meier. Da habe die Stadt gut investiert. Oberflächen aus Asphalt oder Rampen aus Fertigteilen seien zwar billiger, aber längst nicht so haltbar. "Da fangen nach ein paar Jahren schon die Reparaturen an."
Geplant wurde die Anlage in einem Arbeitskreis des Jugendparlamentes. Die Wünsche und Vorstellungen der Jugendlichen seien vollständig umgesetzt worden. Michael Hansmeier vom städtischen Jugendamt ist ebenfalls hochzufrieden, dass die Anlage bei den künftigen Nutzern ankommt. Nach einer Vorbesichtigung in dieser Woche hätten sich die "Jugendlichen nicht mehr eingekriegt und nur Höchstnoten gegeben".
Da stecke auch viel Herzblut von denen drin. Hansmeier ist sich sicher, dass der neue Skate-Park bestens ankommen wird. "Die hohe Qualität der Anlage hat sich in der Szene schon herumgesprochen. Da werden bestimmt auch Skateboarder aus dem Ruhrgebiet und den umliegenden Städten hierher kommen." Das 430Quadratmeter große Areal ist für 40 bis 50 Nutzer angelegt, wobei sechs bis sieben gleichzeitig fahren können, ohne sich in die Quere zu kommen.
Im Jugendamt ist übrigens schon der nächste Skate-Park in der Planung: Er soll im nächsten Jahr auf dem Deckel des großen Regenrückhaltebeckens an der Sandstraße entstehen - zusammen mit einem Spiel- und einem Bolzplatz. Eine Viertelmillion Euro werden dafür insgesamt veranschlagt.